SPD setzt sich im Gemeinderat durch. CDU und FDP liebäugelten mit einem Neubau. Doch schon die Sanierung übersteigt das Jahresbudget der Gemeinde.
Hasloh. Es ist das markanteste Gebäude der Gemeinde Hasloh. Der erste Nachkriegsbürgermeister Peter Lunding hatte es 1950 errichten lassen. Doch die Grundschule ist in die Jahre gekommen und muss saniert werden. Nun hat der Gemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung mit den Stimmen der SPD entschieden, Schulgebäude und Turnhalle komplett zu sanieren. Nach ersten Schätzungen der Quickborner Verwaltung wird das etwa 4,8 Millionen Euro kosten. Ein Neubau hätte dagegen 7,7 Millionen Euro zuzüglich des Grundstücks gekostet. Die Planungs- und Bauarbeiten werden jetzt europaweit ausgeschrieben.
„Wir stehen unter Zeitdruck. Die Schule wird langsam ungeduldig. Das können wir nicht mehr auf die lange Bank schieben“, sagte Bürgermeister Bernhard Brummund, SPD. Er forderte seine Kollege im Gemeinderat auf, endlich grünes Licht für die Sanierung zu geben. „Wir müssen der Schule schnell unter die Arme greifen“, betonte auch SPD-Fraktionschef Gunnar Schacht.
CDU und FDP dagegen plädierten dafür, weiterhin auch über einen Neubau der Schule nachzudenken. „Wir wollen auch die offene Ganztagsschule in Hasloh“, sagte CDU-Fraktionschefin Dagmar Steiner. „Aber wir sollten weitere Alternativen ohne Denkverbote betrachten.“ Als Standort für einen Neubau käme beispielsweise der Sportplatz infrage, sagte Petra Stapelfeldt, FDP. „Das darf keine heilige Kuh sein.“ Dem hielt Jochen Haines, SPD, entgegen: „Ein Neubau wäre ein viel zu großes finanzielles Abenteuer für Hasloh.“ Bei Einnahmen von 4,1 Millionen Euro würde schon die Sanierung das Jahresbudget der 3400 Einwohner zählenden Gemeinde überschreiten.
Schulleiterin Julia Fietz ist heilfroh über diesen Beschluss. Wegen Legionellen-Keimen in den Wasserleitungen, Brandschutzmängeln und dem zusätzlichen Raumbedarf für die offene Ganztagsschule, die auch eine Mensa verlangt, sei die Sanierung dringend angebracht. „Das ist gut und notwendig. Wir werden auch wegen des Neubaugebiets nächstes Jahr erheblich mehr Schüler als die derzeitigen 118 haben.“