Die Bouwfonds Immobilienentwicklung will nun doch keine Wohnungen auf dem ehemaligen Gelände der Ilo-Werke am Bahnhof Pinneberg bauen. Stadt und Politik bedauern den Schritt. Zuvor hatte es Kritik gegeben.
Pinneberg. Der potenzielle Investor für das ehemalige Gelände der Ilo-Werke und des Güterbahnhofs, die Bouwfonds Immobilienentwicklung, will das Filet-Grundstück in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Pinneberg nicht entwickleln. Das geht aus einem Schreiben der Bouwfonds-Niederlassung Hamburg an Pinnebergs Bauamtsleiter Klaus Stieghorst hervor, das dem Hamburger Abendblatt vorliegt.
Absender des Schreibens ist Niederlassungsleiter Marcus Keller. Der hatte dem Abendblatt bereits am 20. Februar gesagt, sein Unternehmen werde von der Erschließung des Geländes absehen, wenn Bouwfonds nicht „600 bis 650 Wohnungen bauen darf“. Pinnebergs Politik hatte die Bouwfonds-Pläne abgelehnt: Sie seien „nicht darstellbar“, so Gerhard Thomssen (SPD). „So viele Wohnungen würde die soziale Infrastruktur nicht vertragen.“
Torsten Hauwetter (CDU) sagte, seine Partei bedaure den Rückzug von Bouwfonds. „300 bis 400 Wohnungen waren für uns ein Korridor, den wir uns vorstellen konnten.“ Auch Bürgermeisterin Urte Steinberg bedauerte die Bouwfonds-Absage: „Das ist total schade“, sagte Steinberg dem Abendblatt. „Wir hätten auf dem Gelände ein gutes Quartier entwickeln können.“
Klaus Stieghorst bezeichnete die Bouwfondspläne „als das erste seriöse Projekt für das Ilo-Gelände seit 15 Jahren“. Laut Bouwfonds, einer Tochter der niederländischen Rabobank, hätten sich „mögliche Partner" wie die Baugenossenschaft Neue GeWoGe und das Wohnungsunternehmen Semmelhaack „eindeutig“ zurückgehalten. Das Unternehmen sehe sich „nicht in der Lage, dass gesamte Entwicklungsrisiko, bei einer für Bouwfonds möglichen Umsetzung von circa 100 bis 120 Wohneinheiten im Segment Eigentumswohnungen von insgesamt 400 bis 450 Wohneinheiten zu tragen".