Seit 50 Jahren wird der Salvatorabend in der Appener Marseille-Kaserne gefeiert. Dass die Traditionsveranstaltung auch zum „halben Hundert“ noch mit Überraschungen aufwarten kann, zeigte sich am Freitagabend in der wieder zünftig mit rustikalen und bajuwarischen Elementen festlich geschmückten Halle 4 der Kaserne.
Appen.
Erstmals hielt eine Frau die Festrede in der noch bis 1999 trotzig gehaltenen Männerrunde. Angela Dankwardt, ehemalige Bürgermeisterin von Jever, der Heimatstadt von Kommandeur und Oberst Klaus-Christian Kuhle, erzählte launige Anekdoten aus ihrer Zeit als Verwaltungschefin – natürlich mit einem Krug Bier aus ihrer Heimatstadt. Etwa 250 Gäste, darunter Bundestags-, Landtags- und Kreistagsabgeordnete, Landrat, Kreispräsident, Bürgermeister und Vertreter von Vereinen und Verbänden waren der Einladung gefolgt und ließen sich Haxn, Brez’n und Starkbier schmecken.
Ein Höhepunkt war wieder der Auftritt von Oberst Kuhle als Bruder Barnabas, der mit untrüglicher Treffsicherheit Kuriositäten und Skandale aus der Lokalpolitik vom „Dschungelcamp“ Pinneberg („Holt mich hier raus“) über „Knöllchen-City“ Schenefeld bis zur „Massenflucht“ aus der SPD Wedel auf die Schippe nahm. Der von Bruder Barnabas jährlich verliehene Phoenix ging an Torneschs Bürgermeister Roland Krügel. Krügel habe sich trotz diverser Rückschläge wie geplatzter Fusion mit Uetersen oder Rückschlägen beim Bau der Kreisstraße 22 oder Regio-Zughalten mit stets neuen Projekten zurückgemeldet und stehe „wie Phoenix aus der Asche“ immer wieder auf.