Nachwuchssorgen adé: Die Mitgliederzahlen der Jugendfeuerwehren im Kreis Pinneberg steigen weiter an. Besonders Mädchen finden immer mehr Gefallen an der Arbeit der Nachwuchsbrandschützer.
Kreis Pinneberg. Die Jugendfeuerwehren im Kreis Pinneberg freuen sich über weiter steigende Mitgliederzahlen. Nachdem erst 2012 die Grenze von 700 Mitgliedern überschritten werden konnte, waren im vorigen Jahr 737 Jugendliche in einer der 37 Jugendfeuerwehren aktiv. 2013 kamen 194 Mitglieder neu dazu. Dem stehen 90 Austritte und 88 Übertritte zur Erwachsenen-Abteilung gegenüber. Diese Zahlen gab Kreisjugendfeuerwehrwart Ernst-Niko Koberg auf der 23. Kreisjugendfeuerwehrversammlung bekannt, die in der Kreisfeuerwehrzentrale in Tornesch-Ahrenlohe stattfand.
Was Koberg besonders freut: Jeder vierte Neuzugang in der Jugendfeuerwehr ist ein Mädchen. Am stärksten beim Feuerwehrnachwuchs aktiv ist die Altersgruppe zwischen 12 und 14 Jahren. Die meisten Jugendfeuerwehren nehmen Mitglieder erst ab zwölf Jahren auf. Mit zunehmendem Alter trennt sich dann die Spreu vom Weizen: So gaben ein Drittel der Ausgetretenen an, sich anderen Interessen widmen zu wollen. 21 Prozent benötigen mehr Zeit für Schule oder Berufsausbildung, 13 Prozent möchte lieber in anderen Vereinen aktiv werden.
Voll auf Jugendfeuerwehr setzt dagegen die 17-jährige Maike Pagelkopf aus Uetersen. Sie setzte sich bei der Wahl zum Kreisjugendgruppenleiter gegen Mitbewerber Aaron Kirschner aus Borstel-Hohenraden durch. In ihrer neuen Funktion wird die Auszubildende zur Bankkauffrau ihre Mitstreiter auf Kreis- und Landesebene vertreten. Vorgängerin Jessica Birke aus Bönningstedt konnte nach einem Jahr nicht wieder antreten, da sie das 18. Lebensjahr erreicht hat und nun die Einsatzabteilung der Feuerwehr Bönningstedt verstärken darf.
Als Fachwart für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit trat Robin Thießen aus Wedel aus beruflichen Gründen nach sechs Jahren nicht wieder an. Er erhielt zum Abschied die Leistungsspange in Bronze des Landesjugendfeuerwehrverbandes Schleswig-Holstein, die Landesjugendfeuerwehrwart Dirk Tschechne überreichte. Zum Nachfolger des Wedelers wählten die Jugendlichen den Quickborner Torben Fehrs. Jan Heitmann stellte sich dagegen für eine weitere zweijährige Amtszeit als Schriftführer zur Verfügung und wurde einstimmig im Amt bestätigt.
Kreisjugendfeuerwehrwart Ernst-Niko Koberg aus Heist ist seit 2012 im Amt, seine Amtszeit läuft noch bis 2016. Im Jahr seiner Wahl konnten die Jugendwehren im Kreis den letzten weißen Fleck auf der Landkarte schließen. Mit der Gründung in Borstel-Hohenraden in 2012 ist jede der 50 Wehren mit einer eigenen Nachwuchsabteilung vertreten oder an einer beteiligt.
Höhepunkt der Veranstaltungen der Jungretter in diesem Jahr ist der Kreisjugendfeuerwehrtag am 26. April auf Helgoland. Die dortige Jugendfeuerwehr wird 2014 ein halbes Jahrhundert alt. Anlässlich dieses Jubiläums werden Hunderte Nachwuchs-Brandschützer einen Tag auf der zum Kreis gehörenden Hochseeinsel verbringen. Die Reederei Cassen Eils stellt die Schiffe „Funny Girl“ und „Fair Lady“ zur Verfügung, die um 7 Uhr von Büsum ablegen und 1600 Passagiere aufnehmen können. Um 9.30 Uhr legen die Schiffe im Südhafen an. Es folgt eine Inselrallye mit diversen Aufgaben und Spielen, die es für die Jugendlichen zu meistern gilt. Die Rückreise ist für 17 Uhr vorgesehen, zuvor haben die Nachwuchs-Brandschützer zweieinhalb Stunden Freizeit auf Helgoland.
Über Pfingsten treffen sich die Mitglieder der Jugendfeuerwehren zum traditionellen Zeltlager. Nachdem voriges Jahr 900 Jugendfeuerwehrleute und 500 Helfer eine riesige Zeltstadt in Klein Nordende aufgebaut hatten, ist in diesem Jahr die Feuerwehr der Kreisstadt Gastgeber für die Jugendwehren aus dem Kreis Pinneberg. Bei zahlreichen Prüfungen innerhalb und außerhalb des Kreisgebiets erhalten die Jugendlichen zudem Gelegenheit, Leistungsspangen zu erwerben.
Als Gast nahm Kreispräsident Burkhard E. Tiemann (CDU) an der Kreisjugendfeuerwehrversammlung teil. Er bedankte sich vorrangig bei den zahlreichen Ausbildern der Jugendfeuerwehr für ihr vorbildliches Verhalten. „Ihr zeigt den Jugendlichen, dass eigenes Engagement nicht nur anderen Menschen hilft, sondern dazu auch Freude macht und eine tolle Alternative zu den virtuellen Welten darstellt.“