Jury zeichnet junge Tüftler aus Schleswig-Holstein beim Wettbewerb „Jugend forscht“ an der Nordakademie in Elmshorn aus. Martin Rümmelein, 19, und Christopher Otto, 21, entwickeln eine Schutzfolie für Verkehrsschilder.
Elmshorn. Sie haben ein Schild für ein Schild entwickelt. Mit dieser Idee schafften es Martin Rümmelein, 19, und Christopher Otto, 21, von der Flensburger Wirtschaftsschule in die nächste Runde von „Jugend forscht".
„Allein in Köln werden jedes Jahr 300.000 Euro ausgegeben, um mit Graffiti besprühte oder Aufklebern unkenntlich gemachte Verkehrsschilder zu säubern“, erklärt Martin Rümmelein an seinem Stand in der Nordakademie Elmshorn. Dort stellten am Freitag 113 Schüler insgesamt 56 Projekte für den Regionalentscheid Schleswig-Holstein West des bundesweiten Wettbewerbs „Jugend forscht“ zunächst der Jury und dann der Öffentlichkeit vor.
„Wir haben zwei günstige Varianten entwickelt, um die Schilder zu schützen“, sagt Christopher Otto. Variante A: Es wird eine Schutzfolie angebracht, die bei 80 Grad abgezogen werden kann. Variante B: Ein Sticker in Schilderform wird über die Verschmutzung geklebt. Die Juroren belohnten den Einfallsreichtum mit dem ersten Platz in der Kategorie Arbeitswelt. Die beiden haben sich für den Landeswettbewerb am 26. und 27. März in Kiel qualifiziert.
Aus dem Kreis Pinneberg gewann auch Niklas Henke, 19, aus Prisdorf. Er hatte am DESY in Hamburg kristalline Metallschichten mittels Röntgenstreuung untersucht. Der Abiturient der Johannes-Brahms-Schule in Pinneberg erzielte den Regionalsieg für das beste interdisziplinäre Projekt und den Sonderpreis Qualitätssicherung durch zerstörungsfreie Prüfung.
In der Sparte „Schüler experimentieren“, also der Altersgruppe zwölf bis 14, gingen Simone Barth, 11, aus Heist und Lotte Berger, 12, aus Moorrege der Frage nach, wie man die Haltbarkeit von Kristallen verlängert. Auch sie wurden mit 75 Euro für den ersten Platz belohnt und sind eine Runde weiter. Das sind auch die Geschwister Timon und Della Ostertun aus Wedel. Sie untersuchten mit einem Legoboot und einer Unterwasserkamera einen Froschteich. Der Sonderpreis für den anspruchsvollsten Standaufbau ging an drei Schülerinnen der Gebrüder-Humboldt-Schule in Wedel. Josephine von Kostka, 11, Janina Nguyen, 12, und Lotta Koschek hatten vorgeführt, wie sich in Reagenzgläsern aus Apfelstücken Parfum herstellen lässt.
Ein Patent haben Martin Rümmelein und Christopher Otto mit ihrem Schutzschild fürs Verkehrsschild nicht angemeldet. „Wir wollen keinen Wettbewerb ausschließen und so Kommunen und Gemeinden eine Möglichkeit bieten, viel Geld einzusparen“, erklären die beiden selbstlosen Forscher.