Amt Rantzau will Resolution verfassen. Umweltminister Habeck am 4. März zu Gast in Elmshorn

Barmstedt/Elmshorn. Die erteilte Erlaubnis, ausländische Firmen im Raum Elmshorn und Barmstedt nach Erdgas und Erdöl suchen zu lassen, damit diese ihre Claims für eine mögliche spätere Ausbeutung der Böden nach diesen Rohstoffen abstecken können, beunruhigt die Bevölkerung im Norden sehr. „Das ist ein Thema, das unsere Bürger stark beschäftigt“, sagt Willi Hachmann, Bürgermeister von Bullenkuhlen und Vorsteher des Amtes Rantzau, das mitten im möglichen Abbaugebiet liegt. Die Angst sei groß, dass es das Grundwasser verunreinige, wenn Chemikalien mit Hochdruck in den Boden gepumpt werden, wie es beim Fracking-Verfahren geschieht. „Wir hoffen jetzt, von Umweltminister Robert Habeck Antworten auf unsere Fragen und Sorgen zu erhalten“, sagt Hachmann.

So wird der Minister am Dienstag, 4. März, nach Elmshorn ins Kreishaus kommen, um die Rechtslage zu erläutern und seinen Vorschlag vorzustellen, wie er Fracking-Bohrungen in Schleswig-Holstein verhindern will, die bislang noch nicht erlaubt sind. Diese Veranstaltung ist öffentlich und beginnt um 18 Uhr in der Kurt-Wagener Straße 11. Vor dem Landtag in Kiel hatte Habeck am Freitag seine Idee präzisiert. Demnach sucht er Verbündete in den Bundesländern, um das veraltete Bundesberggesetz dahingehend zu ändern, dass derartige Rohstoffsuchen nur dann genehmigt werden dürften, wenn zuvor die betroffenen Bürger beteiligt wurden und es der Umwelt zuträglich sei, wie dies bei allen großen Bauvorhaben heute gesetzlich verlangt werde. Dazu habe er alle seine 15 Umweltminister-Kollegen angeschrieben, sagte Habeck. Denn Schleswig-Holstein könne nur über den Bundesrat die geltende Rechtslage ändern. „Es darf nicht sein, dass der Umweltschutz an Landesgrenzen endet.“

Mit dieser Initiative dürfte Minister Habeck in Elmshorn offene Türen einlaufen. Allerdings wird er den Gemeindevertretern des Amtes Rantzau erklären müssen, warum das Land die Genehmigung zur Aufsuchung dieser Erdgas- und Erdölvorkommen im Norden des Kreises genehmigt hat. „Wir tappen zurzeit völlig im Dunkeln“, sagt Heinz Brandt, Leitender Verwaltungsbeamter des Amtes Rantzau. Die Ablehnung des Frackings in ihren Böden sei in den zehn Gemeinden des Amtes einhellig. Der Amtsausschuss werde auf seiner nächsten Sitzung eine klare Resolution gegen das Fracking verabschieden, kündigt Hachmann an. „Alle Bürgermeister sind sich darin einig.“

Landrat Oliver Stolz wird bei der Veranstaltung am 4. März mit Umweltminister Habeck im Kreishaus den aktuellen Sachstand zum Fracking für den Kreis Pinneberg erläutern. Wegen der begrenzten Zahl der Plätze wird um vorherige Anmeldung gebeten, E-Mail: m.trampe@kreis-pinneberg.de.