Das Stück „Hätte, hätte, Fahrradkette“ ist eine Eigenproduktion und entsteht in Kooperation zwischen der Hagebuttenbühne Uetersen und der Theater-AG des Gymnasiums.

Uetersen. „Hanno, leiere deinen Text an dieser Stelle bitte emotionslos runter. Und Cedric, vergiss nicht, die Gläser abzuräumen, bevor du von der Bühne gehst.“ Andreas Gunst gibt letzte Anweisungen während der Hauptprobe in der Aula des Ludwig-Meyn-Gymnasium (LMG). Es herrscht eine gewisse Anspannung. Kein Wunder, denn in ein paar Tagen geht die Premiere des Stücks „Hätte, hätte, Fahrradkette“ über die Bühne.

Es ist eine Eigenproduktion und entsteht in Kooperation zwischen der Hagebuttenbühne Uetersen und der Theater-AG des Gymnasiums. Seit fast drei Jahrzehnten besteht die Zusammenarbeit bereits und ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich der Verein Hagebuttenbühne und die Schule gegenseitig befruchten können. Auf den Brettern, die die Welt bedeuten, kocht in Uetersen nicht jeder sein eigenes Süppchen, sondern wäscht eine Hand die andere. So ist über die Jahre ein großer Freundeskreis an Laienschauspielern entstanden, der sogar lange Wege auf sich nimmt, um gemeinsam zu spielen.

Das aktuelle Stück ist ein Paradebeispiel für diese Symbiose. Lehrer Gunst hat ehemalige und aktuelle Schüler des LMG zusammengetrommelt, um eine Beziehungskomödie zu erarbeiten und auf die Bühne zu bringen.

Er konnte beispielsweise Hanno Göhler für eine Hauptrolle gewinnen. Der inzwischen 41-Jährige hat 1992 Abitur am Uetersener Gymnasium gemacht und wohnt mittlerweile mit seiner Familie in Bad Oldesloe. Für die Proben und die Aufführungen nimmt er einen weiten Weg in Kauf. „Ich habe immer mal wieder in Hamburg eine Theatergruppe gesucht, habe aber nirgends eine so familiäre Atmosphäre vorgefunden. Das hier ist einzigartig“, sagt Göhler überzeugt und freut sich darum umso mehr, wieder einmal in Uetersen auf der Bühne stehen zu dürfen.

Regisseur Andreas Gunst ist das Bindeglied und der Motor der Truppe

Seine Partnerin im Stück „Hätte, hätte, Fahrradkette“ ist Nora Kneifel. Sie hat 2011 am LMG ihr Abitur gemacht und studiert inzwischen. „Ich habe bereits vor drei Jahren mit Hanno gespielt, damals noch als Schülerin.“

Pelle Haas, 19, geht noch zur Schule. Er hätte gern am LMG das Fach „Darstellende Kunst“ belegt, doch er bekam keinen Platz. Die Mitwirkung in der Theater-AG und beim aktuellen Stück tröstet ihn darüber hinweg. Schauspielern ist seine Leidenschaft. Das gilt auch für Sandra Faulhaber, 21. Sie hat ebenfalls das Ludwig-Meyn-Gymnasium besucht, war jedoch nie in der Theater-AG, sondern spielt seit ihrem 14. Lebensjahr bei der Hagebuttenbühne.

Das Bindeglied und der Motor der Truppe ist Andreas Gunst. Ihn verbindet mit seinen aktuellen und ehemaligen Schülern offensichtlich nicht nur die Freude am Theaterspielen, sondern ein freundschaftliches Verhältnis. Gemeinsam mit seinen Mimen hat er die Inszenierung des neuesten Stücks erdacht und in zahlreichen Proben perfektioniert. So ist eine muntere Beziehungskomödie entstanden, die alle Höhen und Tiefen einer jungen Liebe zeigt, viel Anlass zum Lachen aber auch zum Nachdenken gibt.

An diesem Sonnabend geht die zweite Vorstellung im LMG, Seminarstraße 10, in Uetersen über die Bühne. Auch in der kommenden Woche hat das Publikum noch Gelegenheit, sich an der Zusammenarbeit der Hagebuttenbühne mit der Theater-AG zu erfreuen.

Aufführungen: Sonnabend, 8. Februar, Freitag, 14. Februar, und Sonnabend, 15. Februar, jeweils ab 19.30 Uhr in der Aula im Ludwig-Meyn-Gymnasium, Seminarstraße 10, Uetersen. Karten gibt es bei der Theaterkasse Moorrege, dem Geschäftszimmer des LMG und unter fahrradkette@hagebuttenbuehne.de im Internet. Sie kosten sieben Euro für Erwachsene und ermäßigt vier Euro.