Es ist gut für die Opfer von traumatischen Erlebnissen, dass sie nun in Elmshorn eine neue Anlaufstelle haben, wo sie schnell erste medizinische Hilfe finden.

Weniger gut ist allerdings, dass dieses Hilfsangebot nicht ausreichend finanziert und auf private Spenden angewiesen ist.

In akuter Gefahr, von einem einschneidenden, meist gewaltvollen Erlebnis für das ganze weitere Leben gezeichnet und schwer traumatisiert zu werden, sind nicht nur diejenigen, denen Gewalt angetan wird. Auch die Seelen der stillen Beobachter können davon heillos krank werden. Das gilt zum Beispiel für Kinder, die über Jahre hautnah miterleben müssen, wie der Vater ihre Mutter demütigt und misshandelt.

Darum wäre es wichtig, dass der Gesetzgeber die Förderungsrichtlinien im Sinne der Opfer verbessert. Da reicht es nicht, wenn die jetzt in Elmshorn eröffnete Trauma-Ambulanz die Frage der Finanzierung der medizinischen Behandlung zunächst unbürokratisch hintenan stellt. Die traumatisierten Opfer brauchen Sicherheit, dass sie nicht nach dem schrecklichen Erlebnis, das ihre Psyche nachhaltig belastet, nun auch noch einem ungewissen Ausgang des Streits zwischen Klinik und Krankenkasse ausgesetzt werden.

Vorbildlich ist dagegen die Kooperation zwischen Klinikum und freiem Jugendhilfeträger. Dieses Beispiel sollte Schule machen. Da zeigt sich, dass die Fachärzte die jahrzehntelange gute Arbeit des Wendepunkts anerkannt haben.