Das Gebäude von 1844 gilt als historisch wertvoll und soll in seinen Urzustand zurückversetzt werden. Die seit Jahren geforderte Barrierefreiheit wird laut Planungsagentur teuer. Info-Veranstaltung am 7. Januar.
Pinneberg. Am 7. Januar 2014 sollen die Ideen für den Bahnhofsumbau in einer öffentlichen Informationsveranstaltung den Bürgern in Pinneberg vorgestellt werden. Dann sollen auch Ideen von Bürgern noch eingeholt werden. Die ersten Entwürfe für eine mögliche Gestaltung des Bahnhofes sind aber bereits gereift. Am Dienstagabend sind sie im Stadtentwicklungsausschuss präsentiert worden. Laut Roland Neumann von der Agentur BahnStadt sei die Barrierefreiheit bei dem geplanten mehrteiligen Umbau des Bahnhofs inklusive Vorplatz „im Prinzip möglich“. Das habe die Deutsche Bahn inzwischen signalisiert. Unklar sei aber noch, welche Umbauvariante verfolgt werden soll.
Geprüft werde zum einen, einen neuen Tunnel mit Fahrstuhl zu bauen sowie eine Fußgängerbrücke, zum anderen, den bestehenden Tunnel umzugestalten, so dass dieser barrierefrei wird. Bislang fehlen Fahrstühle, damit Gehbehinderte ungehindert zu den Bahnsteigen gelangen können. Dies hatte anhaltende Kritik von Seiten der Bürger hervorgerufen.
Wie Neumann betont, würden die Pläne für die Barrierefreiheit unter anderem mit der Pinneberger Stadtverwaltung abgestimmt, einen Alleingang der Bahn werde es nicht geben, obgleich diese die Kosten trage. Die Stadt Pinneberg beteiligt sich lediglich an den Kosten für die dreistufige Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes. Welche der Varianten zur Barrierefreiheit den Vorzug erhalten werde, sei bislang offen. Sicher sei nur, dass die Barrierefreiheit die Bahn viel Geld kosten werde. „Die Bahnsteige müssten künftig schmaler werden oder aber die Gleise verlegt werden“, so Neumann. Sonst ließen sich Tunnelumbau und Fahrstuhl nicht realisieren.
Das Bahnhofsgebäude könnte laut der Agentur BahnStadt ebenfalls eine deutliche Umgestaltung erfahren. Die jetzt vorgestellten Ideenskizzen sehen vor, das fast 170 Jahre alte Gebäude wieder soweit wie möglich in seinen historischen Urzustand zurückzuversetzen. „Das Gebäude ist von 1844 und damit eines der ältesten Bahnhofsgebäude in Schleswig-Holstein. Es sei außerdem eines der ältesten in Deutschland und repräsentiere architektonisch die erste Generation deutscher Bahnhofsgebäude. Daher ist der Erhalt des Gebäudes historisch gesehen schon wichtig“, erklärt Neumann.
Grundsätzlich habe sich die Frage gestellt, ob nur das Kerngebäude erhalten werden soll oder aber das Bahnhofsgelände in Gänze erhalten werden soll. Favorisiert werde ein Erhalt des gesamten Ensembles und eine Wiederherstellungsvariante, die die alte Schönheit des Backsteingebäudes in Gänze widerspiegle. Der Bahnhof würde in diesem Fall auch eine Verlagerung des Eingangs erfahren, denn der lag ursprünglich in der Mitte des Gebäudes und führte direkt in die Wartehalle.
Im Stadtentwicklungsausschuss wurden die vorgestellten Pläne einhellig begrüßt. SPD-Politiker Roland Matthies bezeichnete es als durchweg positiv, dass umsetzbare Lösungen für den Erhalt der historischen Gebäude gefunden wurden. Der Bahnhof könnte dann wieder zu einem positiven Blickfang in der Stadt werden.