Halstenbeks Bürgermeisterin Linda Hoß-Rickmann ist über die Haltung der Kommunalpolitiker verärgert.

Und das mit Recht. Wenn im Vorfeld die Spitzen aller im Gemeinderat vertretenen Parteien Zustimmung zum Grundstückskauf und zur Gewerbegebietserweiterung signalisieren, dann jedoch dank der Proteste einiger Anlieger einknicken und die Bürgermeisterin im Regen stehen lassen, ist das keine feine Art.

Das Fall der abermals gescheiterten Gewerbegebietserweiterung am Verbindungsweg hat für die Gemeinde eine weitere tragische Komponente. Es besteht die Gefahr, das zwei Gewerbesteuerzahler Halstenbek verlassen und der Gemeinde jährlich Einnahmen im sechsstelligen Bereich fehlen. Angesichts nötiger Investitionen wie den Neubau des Borchert-Gymnasiums und eines Kindergartens kann sich die Kommune Einnahmeausfälle in diesen Dimensionen nicht leisten.

Daher ist die Bürgermeisterin gut beraten, sich um Ersatz zu bemühen. Angrenzend an die Wohnmeile liegen riesige Gewerbeflächen brach, nachdem die ursprünglichen Pläne des Investors Greve scheiterten. Die Flächen stehen zwar kurzfristig nicht zur Verfügung, weil zunächst komplett neu geplant werden muss. Mittelfristig bietet das Areal jedoch riesiges Potenzial, um für die Kommune dringend notwendige Gewerbesteuereinnahmen zu generieren. Dafür muss sich die Kommune nur mit Greve einigen. Aber das ist offenbar leichter gesagt als getan.