„Am Ende eines jeden Tunnel ist Licht“, sagt Joachim Funck. Mit diesen Worten tröstet der Wedeler Urgenosse seine fünf Mitverschwörer, wenn die Vorwürfe von Seiten der Ex-Genossen an Schärfe zunehmen.
Funck gehört zu der Gruppe von Sozialdemokraten, die keinen Ausweg mehr sahen, als sich von der örtlichen SPD-Fraktion abzuspalten und ihre Mandate als Mitglieder der neuen WSI (Wedeler Soziale Initiative) weiter auszuüben.
Derzeit muss er den Satz wohl ziemlich häufig sagen, denn die Schlammschlacht tobt. Unterschlagung, Betrug, Verrat, Unehre, „Postengeilerei“, Psychoterror – was sich derzeit in Wedels Sozialdemokratischer Szene abspielt, ist wirklich nicht mehr schön. Und es wird auch nicht schöner, wenn einem klar wird, dass da mit allen Mitteln ein Kampf um die Frage ausgetragen wird, wer die besseren Sozialdemokraten sind.
Zum Verständnis von Demokratie gehört, dass man sich streitet – allerdings nicht so. Statt die Kraft darauf zu verschwenden, sich gegenseitig auseinanderzunehmen, bräuchte Wedel diese Energie dringend, um die desaströse Finanzlage in den Griff zu bekommen. Wie sozial wird der Haushalt werden, wenn die SPD in Grabenkämpfen steckt? Das Schlimmste daran ist, dass die Kommunalpolitik im Ganzen Schaden nimmt. Solche öffentlich ausgetragen Schlammschlachten sind Nährboden für die oft gescholtene Politikverdrossenheit. Hoffentlich naht das Tunnelende.