Nächstes Ratsmitglied legt am Tag nach dem politischen Erdbeben sein Amt nieder
Wedel . Da waren es noch vier. Jochen Möller hat am Montag Wedels Stadtpräsidentin Renate Palm mitgeteilt, dass auch er sein Amt als Ratsmitglied für die SPD niederlegen wird. Laut Abendblatt-Informationen will er sich aus beruflichen Gründen auf sein Kreistagsmandat konzentrieren. Allerdings kommt die Ankündigung zum denkbar schwierigsten Zeitpunkt – und zwar einen Tag nach der Massenflucht von SPD-Ratsmitgliedern aus der Fraktion. Sechs der elf Wedeler SPD-Ratsmitgliedern hatten ihren Austritt aufgrund von inhaltlicher und menschlicher Zerwürfnisse erklärt. Andreas Schnieber, Stepfan Bakan, Ingrid Paradies, Joachim Funck, Birgit Neumann-Rystow und die Stadtpräsidentin legen ihr Amt aber nicht nieder, sondern wollen ihr Mandat behalten. Dafür haben sie die Wedeler Soziale Initiative (WSI) ins Leben gerufen. Ihr Chef ist Joachim Funck. Die Rest-SPD wird Sophia Jacobs-Emeis jetzt als Fraktionschefin führen.
Der Paukenschlag traf viele der verbieben Ratsmitglieder und den Vorstand unvorbereitet. „Ich bin enttäuscht, dass wir vor vollendete Tatsachen gestellt wurden. Mich hat keiner vorher informiert“, sagt Vorstandschef Lothar Barop. Über die Gründe, warum es genau jetzt zur Massenflucht kam, will er sich mit Blick auf eine Versammlung am Mittwoch nicht äußern. Auch von der anderen Seite gibt es keine Details. „Ich will keine Schlammschlacht. Aber wer mich kennt, weiß, dass ich mir so eine Entscheidung nicht leicht gemacht habe“, so Palm.