200 Rellinger waren zur diesjährigen Einwohnerversammlung gekommen, um sich über den bevorstehenden Breitbandausbau zu informieren. Er soll innerhalb eines Jahres komplett erledigt sein.
Rellingen. Die Aula der Rellinger Caspar-Voght-Schule platzte aus allen Nähten. 200 Rellinger waren zur diesjährigen Einwohnerversammlung gekommen, um sich über den bevorstehenden Breitbandausbau zu informieren. „Für uns ist das ein wesentlicher Faktor zur Stärkung der Infrastruktur, aber auch ein Punkt der Daseinsvorsorge für die Bevölkerung“, so Bürgermeisterin Anja Radtke. Sie betonte, dass die Gemeinde in Sachen Breitband einen anderen Weg gehe als viele Kommunen. „Für uns war ein wesentlicher Faktor, dass das Netz uns gehört. Auf diese Weise können wir jedem Rellinger Haushalt die Möglichkeit anbieten, sich an das Glasfasernetz anschließen zu lassen“, so Radtke weiter.
Gleichzeitig habe in der Politik der Wunsch bestanden, bei der millionenschweren Investition in den Netzausbau kein Risiko einzugehen. Radtke: „Das ist die größte Investition in der Geschichte Rellingens.“ Wie hoch sie ist, hängt maßgeblich von der Zahl der Nutzer ab. Das Norderstedter Telekommunikationsunternehmen wilhelm.tel, das als Partner der Gemeinde fungiert, plant und baut das Netz und wird es von der Gemeinde pachten. Radtke: „Wir gründen für das Netz einen Eigenbetrieb. Dieser Weg ist landesweit meines Wissens einmalig.“
Wilhelm.tel-Geschäftsführer Theo Weirich war zusammen mit acht Mitarbeitern persönlich nach Rellingen gekommen, um die Bürger für das Thema Breitband zu begeistern. Das Unternehmen will schnellstmöglich öffentlichkeitswirksam mit der Akquise beginnen, damit der Netzausbau im Frühjahr 2014 starten kann. Der Startschuss erfolgt, wenn eine Anschlussquote von 30 Prozent der Haushalte erreicht ist. Als erstes soll der Bereich Neu-Egenbüttel erschlossen werden, also der an Ellerbek beziehungsweise Hamburg-Schnelsen angrenzende Bereich der Gemeinde. Der Bereich wird durch die Kellerstraße begrenzt. Der zweite Bereich ist Alt-Egenbüttel, er reicht bis an die Hempbergstraße beziehungsweise nahezu an die Tangstedter Chaussee heran. Als drittes folgt der Ortskern, als letzte Ausbaustufe ist der Bereich zwischen Hempbergstraße, A23 und Kellerstraße vorgesehen. Der Ausbau soll innerhalb eines Jahres beendet sein. Um dies zu erreichen, können bis zu zehn Tiefbaukolonnen parallel in Rellingen arbeiten.
Preislich verlangt wilhem.tel für einen Komplettanschluss mit maximaler Internet-Brandbreite und Telefon-Festnetzflat 29,90 Euro, ein TV-Anschluss mit mehr als 250 unverschlüsselten Sendern und 130 Pay-TV-Programmen ist für elf Euro dazubuchbar. Während der Akquisephase ist der Hausanschluss gratis.