Die erste Wabe-Kita in Schleswig-Holstein wurde 2010 in Pinneberg in der Bismarckstraße eröffnet. Ob im Musikraum, dem Bewegungsraum, in der Lernwerkstatt oder in der Natur, der Schwerpunkt Kultur spinnt sich durchs Haus mit seinen großzügig gestalteten Räumen.
Pinneberg. Bienen arbeiten viel, verhalten sich aufmerksam und sozial. Sie überleben nur in der Gemeinschaft ihres Volkes. In ihren Waben werden der Nachwuchs aufgezogen, Honig und Pollen gelagert. Nicht von ungefähr ist eine Biene daher zum Symbol der Wabe-Kindergärten geworden.
Wabe steht für Wohnen, Arbeiten, Betreuen und Entwickeln. Seit der Gründung im Jahr 2001 ist der überparteilich und überkonfessionell organisierte Verein mit Sitz in Hamburg von anfangs acht Mitarbeitern in vier Einrichtungen angewachsen: Mittlerweilen ist das als familienfreundlich ausgezeichnete Unternehmen anerkannter Träger der Kinder- und Jugendhilfe, Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband und betreut derzeit 360 Schüler als Kooperationspartner an zwei Ganztagsgrundschulen in Hamburg sowie über 1700 Kinder und Jugendliche in einem Eltern-Kind-Zentrum und 21 Kindertagesstätten in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg.
Die erste Wabe-Kita in Schleswig-Holstein wurde 2010 in Pinneberg in der Bismarckstraße eröffnet. Die Kindertagesstätte liegt am Rand der Innenstadt in einer ruhigen Anliegerstraße. In unmittelbarer Nähe befinden sich Parkanlagen, Rosengarten, Wälder und Wiesen. Die Einrichtung bietet Platz für 40 Krippenkinder im Alter von drei Monaten bis drei Jahren und für 60 Elementarkinder im Alter von drei bis sechs Jahren. Die Öffnungszeiten von 7 bis 17 Uhr helfen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen.
Sieben Kinder sitzen am Tisch im Kunstatelier, Pädagogin Melanie Hehlinger rührt Farben an. „Das Blau probiere ich mal“, sagt der dreijährige Jonny, steckt seinen Finger in den Farbtopf, danach in den Mund. Keiner ruft entsetzt auf, auch die Erzieherin ermahnt ihn nicht. „Wir schaffen eine Atmosphäre, die es den Kindern ermöglicht, ihrer Neugierde nachgehen“, erklärt Peter Nagel-Langenkamp. „Die Kinder werden zu nichts gezwungen, denn dann gibt’s nur Gequake“, so der Sozialpädagoge. Daher arbeitet der Kindergarten nach dem Konzept der offenen Arbeit.
In diesem pädagogischen Programm, das sich seit Ende der 1970er-Jahre in Kindergärten wachsender Beliebtheit erfreut, wird das Kind von seinem Wesen her als aktiv, neugierig und interessiert angesehen. Es braucht daher nicht ständig von den Erziehern stimuliert, motiviert oder angespornt zu werden. Wichtiger ist vielmehr eine gut vorbereitete Umgebung mit anregenden Funktionsräumen und ausreichende Spiel- und Beschäftigungsmaterialien. Dort kann es dann selbstständig entscheiden, mit was es sich wie beschäftigt. Als Lernbegleiter befinden sich die Erzieher mit den Kindern im stetigen Dialog und fördern ihre Entwicklung, regen die Kleinen zur Selbstständigkeit an und fördern ihre Kreativität und ihre Ideen.
Die Kita an der Bismarckstraße versteht sich als „Kultur-Kindergarten“, erzählt Leiterin Anna Krug. Ob im Musikraum, dem Bewegungsraum, in der Lernwerkstatt oder in der Natur, der Schwerpunkt – die Kultur – spinnt sich durchs Haus mit seinen großzügig gestalteten Räumen. Frühzeitig und besonders intensiv werden die Kleinen an Bildende Kunst, Theater, Literatur, Musik oder Fotografie herangeführt. Kreativität, Schulung des Gehörs, Motorik in Form von Tanz, Stärkung des Ausdrucksfähigkeit sowie Ästhetik werden von Anfang an spielerisch gefördert.