In der Nacht räumten Bahnmitarbeiter zwischen Tornesch und Elmshorn die letzten Bäume von der Strecke und setzten die beschädigte Oberleitung instand. Seit Mittag ist auch der Abschnitt bis Kiel wieder nutzbar.
Kreis Pinneberg. Aufatmen bei den Bahn-Pendlern im Kreis Pinneberg: Seit Donnerstagmorgen verkehren wieder durchgehend Züge auf der Strecke zwischen Elmshorn und Hamburg. In der Nacht war es den Bahnmitarbeitern gelungen, die letzten umgestürzten Bäume zwischen Tornesch und Elmshorn wegzuräumen sowie die beschädigten Oberleitungen instand zu setzen. „Seit Betriebsbeginn am Donnerstag kann diese Strecke wieder ganz normal befahren werden“, sagte ein Bahnsprecher.
Der Verkehr auf der meistbefahrenen Bahnstrecke in Schleswig-Holstein war am Montagnachmittag in Folge von Sturmtief Christian zum Erliegen gekommen. Unzählige Bäume entlang der Strecke waren umgeknickt und auf die Gleise beziehungsweise die Oberleitung gestürzt. Die Aufräumarbeiten erwiesen sich als schwierig und langwierig, weil die Bäume nicht einfach zersägt und abtransportiert werden können.
Sie müssen zunächst sehr vorsichtig von den Oberleitungen gelöst werden, um diese nicht noch weiter zu beschädigen. Laut dem Bahnsprecher stammen die Bäume, die auf den Gleiskörper gekippt sind, ausschließlich von Privatflächen neben den Gleisanlagen. Die Bahn selbst pflanze keine Bäume entlang der Strecke.
Tagelange Zugausfälle stellten Bahnpendler vor eine Herausforderung. Wer auf das Auto umstieg, endete häufig im Stau. Und wer den Busersatzverkehr nutzte, benötigte Geduld und Zeit. Am Mittwoch konnte die Bahn einen Zug-Verkehr zwischen Hamburg und Tornesch ermöglichen. Von dort ging es dann per Bus weiter. Ab Donnerstag lief der Verkehr dann vormittags bereits bis Elmshorn. Die Nordostseebahn konnte bereits ab dem frühen Morgen wieder durchgängig zwischen Hamburg und Westerland fahren.
Um 13.20 Uhr ging dann der erste Regionalexpress zwischen Hamburg und Kiel auf die Strecke. Die Züge verkehrten allerdings nicht fahrplangemäß, weil sie zwischen Neumünster und Elmshorn an allen Unterwegsbahnhöfen stoppten. „Das haben wir veranlasst, weil der Regionalbahnverkehr zwischen Neumünster und Pinneberg am Donnerstag noch nicht wieder aufgenommen werden konnte“, so der Bahnsprecher weiter.
Der Ausfall der Regionalbahnen lag jedoch nicht an blockierten Gleisen oder zerstörten Oberleitungen, sondern an betrieblichen Abläufen. So standen nach den tagelangen Ausfällen Züge und Personal nicht an den benötigten Orten zur Verfügung. Laut dem Bahnsprecher sollen am Freitag auch die Regionalbahnen wieder nach Fahrplan im Einsatz sein.
Gesperrt bleibt jedoch unverändert der Streckenabschnitt zwischen Neumünster und Flensburg. Dort liegen weiterhin Bäume im Gleis, auch ist die Oberleitung sehr stark beschädigt. Wer von Hamburg nach Flensburg fahren will, muss zwischen Rendsburg und Flensburg auf einen Busersatzverkehr ausweichen. Die Bahn rechnet damit, dass die komplette Strecke erst am Montag wieder freigegeben werden kann.