Der Verkehrswert für das Gebäude, in dem der Wedeler Naturkindergarten betrieben wird, liegt bei 299.000 Euro. Ende der 1990er-Jahre wurde das Haus am Fährenkamp zum Kindergarten umgebaut.
Wedel. Der Vorgang trägt das Aktenzeichen 70 K1/12. Dahinter verbirgt sich die Zwangsversteigerung einer Gewerbeimmobilie in Wedel. Am Mittwoch, 9. Oktober, kommt vor dem Amtsgericht in Pinneberg ein Gebäude am Fährenkamp unter den Hammer. Das Domizil mit der Hausnummer 41, für das ab 9 Uhr Gebote entgegen genommen werden, wird derzeit vom Naturkindergarten Wedel genutzt.
Kein Wunder, dass diese Transaktion im Rathaus der Stadt aufmerksam beobachtet wird. „Ja, wir wissen von der Zwangsversteigerung“, sagt Rathausmitarbeiter Burkhard Springer. Er betont jedoch, dass nach seiner Kenntnis der Betrieb der Einrichtung nicht gefährdet ist. „Mit dem Betreiberverein des Kindergartens besteht ein gültiger Mietvertrag“, so Springer. Dieser habe auch nach einem möglichen Eigentümerwechsel im Falle einer erfolgreichen Zwangsversteigerung Bestand.
Der Naturkindergarten wird von einem gemeinnützigen Trägerverein betrieben. Dort wollte man auf mehrfache telefonische Anfrage unserer Zeitung keine Stellung zu dem Vorgang nehmen. Die Einrichtung verfügt laut ihrer Homepage über 58 Plätze für Kinder bis zwölf Jahren. Die Stadt Wedel hat laut ihren Angaben mit dem Verein einen Vertrag über 45 Plätze im Elementar- und Krippenbereich geschlossen und zahlt einen Betriebskostenzuschuss.
Ende der 1990er-Jahre war das fünf Kilometer außerhalb Wedels gelegene Einfamilienhaus zum Kindergarten umgebaut und erweitert worden. Seitdem stehen auf dem knapp 1300 Quadratmeter großen Grundstück auch ein Containergebäude mit sechs Fertigcontainern, fünf Holzhäusern und einem Poolgebäude. Den Verkehrswert gibt ein Sachverständiger mit 299.000 Euro an. Zuvor war erfolglos versucht worden, das Gebäude zu verkaufen.