Sozialdemokraten aus Tornesch wollen die Bürger in einer Infoveranstaltung darüber aufklären, weshalb eine Fusion Torneschs mit Uetersen ein Fehler wäre. Wirtschaftsvertreter sprechen sich für die Fusion aus

Tornesch/Uetersen. Die Tornescher SPD veranstaltet am Dienstag, 17. September, von 19.30 Uhr an eine Informationsveranstaltung. Unter dem Titel „Fusion? Nein danke!“ informieren die Tornescher Genossen, weshalb die Bürger gegen eine Fusion der Stadt Tornesch mit ihrer Nachbarstadt Uetersen stimmen sollten. Veranstaltungsort ist der „Kleine Friedrich“ an der Friedrichstrasse 2-4 in Tornesch.

Bereits vor der Kommunalwahl hat sich die Tornescher SPD klar gegen die Städtefusion ausgesprochen. Sie geht davon aus, dass sich die Fusion für Tornesch nicht rechnen werde und Bürgernähe verloren gehe. Aus den gemeinsamen Fusionsgesprächen scherte der SPD-geführte Stadtrat nach der Wahl aus und auch der Podiumsdiskussion in Uetersen blieben die Sozialdemokraten am Dienstagabend als einzige Ratsfraktion beider Städte daher fern.

Am 22. September sollen die Bürger beider Städte über die Städtefusion abstimmen. Laut Sven Werner vom Büro der Bürgermeisterin in Uetersen müssen sich mindestens 18 Prozent aller Bürger beider Städte an der Abstimmung beteiligen, damit diese rechtlich gültig und damit bindend sei. In Tornesch müssten demnach 1919 wahlberechtigte Bürger ein Votum abgeben, in Uetersen wären es 2627 wahlberechtigte Bürger. Nur wenn in beiden Städten eine Mehrheit der Stimmen für die Fusion am Ende vorliegt, ist die Fusion beschlossene Sache. Sie muss dann von den Verwaltungen umgesetzt werden.

Wirtschaftsvertreter sprechen sich indes für eine Fusion aus. Sie erwarten nicht nur langfristige Vorteile für den Wirtschaftsstandort, auch kurzfristig würde die Fusion den Betrieben helfen. So könnte laut Witte Pumps-Geschäftsführer Sven Wieczorek, der mit seinem Unternehmen gerade von Uetersen nach Tornesch umsiedelt, beispielsweise das Projekt K22 schneller angegangen werden. Auch neue Gewerbegebiete könnten schneller und besser ausgewiesen und erschlossen werden. Auch der Arbeitsmarkt könnte kurzfristig Verbesserungen erfahren, da die Wettbewerbssituation der Tornescher und Uetersener Unternehmen durch eine größere, politisch bedeutendere Stadt, automatisch gestärkt würde.

Sollte die Fusion beim Bürgerentscheid am 22. September scheitern, kündigten die Ratsparteien beider Städte an, das Thema in den kommenden Jahren nicht noch einmal auf die Tagesordnung zu setzen.