Junge Deutsche und Russen bauen Spielplatz in Appen
Appen. Sie übernachteten und kochten alle zusammen in der Jugendbildungsstätte in Barmstedt - und vor allem arbeiteten sie alle zusammen an einem Projekt: 15 junge Leute aus dem Kreis Pinneberg haben mit 15 jungen Russen einen Spielplatz auf dem Gelände des Appener Schäferhofes saniert und ausgebaut. Nach knapp zwei Wochen Arbeit und buchstäblich handfester deutsch-russischer Völkerverständigung trafen sich Teilnehmer und Organisatoren vom Verein Selenogradsk zum abschließenden Grillfest. Die Vereinsvorsitzende Gabriele Kascha aus Elmshorn nannte die Atmosphäre während des Projektes "sehr lebendig und sehr fröhlich".
Die Bauleitung lag in Appen in den Händen erfahrener Spielplatzbauer aus den Reihen des Vereins Selenogradsk wie Jonas Waschkau und Lennart Jürgensen. Sie hatten bereits mehrere Spielplätze auf dem Gebiet des russischen Rayons Selenogradsk gebaut. "Dort gibt es nicht so strenge Regeln wie bei uns", erklärte Waschkau, "dort konnten wir zum Beispiel hohe Schaukeln oder sogar eine Seilbahn bauen." Wer aber hierzulande Spielgeräte im Eigenbau installiert, muss sich an strikte TÜV-Vorschriften halten. So durften die Holzbauten, die die deutsch-russische Gruppe jetzt aufstellte, die Höhe von 80 Zentimetern nicht überschreiten. Es entstanden zum Beispiel Elemente, auf denen balanciert werden kann. "Es gab schon Sprachbarrieren. Aber zur Not haben wir uns mit Händen und Füßen verständigt. Wir haben uns einfach zusammen die Finger schmutzig gemacht", so Lennart Jürgensen. Deutsche und Russen seien gleichberechtigte Partner gewesen. "Und am Ende des Tages merkt man, dass uns eigentlich gar nichts trennt", sagte Gabi Kascha. Oder doch? Einzig beim Essen waren sich die jungen Leute nicht einig. "Wir Russen möchten am liebsten schon zum Frühstück warm essen", sagte lachend die junge Russin Anna, die vor Jahren bereits als Gastschülerin im Kreis Pinneberg gewesen war.
Möglich gemacht wurde der Austausch auch dank der Sponsoren, voran die Sparkasse Südholstein. Mehr Infos zu den vielfältigen Projekten des Vereins gibt es unter www.selenogradsk.de im Internet.