Der Elmshorner ist einer von 2633 Abc-Schützen, die in der kommenden Woche erstmals die Schulbank drücken.
Kreis Pinneberg. Luca ist sechs Jahre alt und fiebert dem großen Tag entgegen. "Ich freue mich darauf, lesen und schreiben zu lernen und neue Freunde zu finden", sagt der sechs Jahre alte Junge aus Elmshorn. Am Dienstag geht es für ihn los. Luca Pedersen ist einer von 2633 Abc-Schützen, die in der kommenden Woche im Kreis Pinneberg eingeschult werden. Gemeinsam mit 15 Mitschülern besucht er eine erste Klasse der Grundschule in Klein Nordende. "Ich finde bestimmt neue Freunde", sagt Luca. Mit denen möchte er dann gerne Fußball spielen. "Es ist toll, kein Kindergartenkind mehr zu sein", so der Sechsjährige.
Seine Eltern Kay und Tanja haben ihm eine selbst gebastelte Schultüte geschenkt, auf der Figuren aus den Star Wars-Filmen prangen. Und sein Ranzen ziert ein Piratenmotiv. Dass der Junge aus Elmshorn künftig in Klein Nordende zur Schule geht, hat einen einfachen Grund: Seine Mutter Tanja stammt aus dem Ort, sie schätzt die Schule und die kleine Klassenstärke. Es gibt ein gemeinsames Mittagessen für die Schüler und eine Hausaufgabenbetreuung bis 16 Uhr, zudem wohnen Oma und Opa fast gegenüber. Dank dieser Standortvorteile kann Tanja Pedersen weiter berufstätig bleiben.
55 Kinder nimmt die Grundschule Klein Nordende auf, sie liegt damit im Mittelfeld der Grundschulen im Kreis. Am wenigsten Kinder werden auf Helgoland eingeschult. Dort begrüßen die Lehrer nur sieben Neulinge. Den größten Jahrgang stellt mit 115 Kindern die Albert-Schweitzer-Schule in Wedel, gefolgt von der Grundschule Kaltenweide in Elmshorn (93), der Gorch-Fock-Schule in Schenefeld (85) und der Helene-Lange-Schule in Pinneberg mit 75 Kindern.
Die Zahl der Erstklässler lag früher regelmäßig bei mehr als 3000 Kindern. 2008 kam der Einbruch, als nur noch 2665 Abc-Schützen begrüßt werden konnten. Auf diesem Niveau haben sich die Einschulungszahlen im Kreis Pinneberg inzwischen stabilisiert. 2011 reckten 2688 Steppkes stolz ihre Schultüte in die Luft, im vorigen Jahr waren es dann 2597 Kinder. 2013 steigt die Zahl der Erstklässler also leicht an.
Schulrat Dirk Janssen erwartet auch für die kommenden Jahre stabile Zahlen. "Mit kurzfristigen Einbrüchen bei den Schülerzahlen im Grundschulbereich rechnen wir nicht." Die Kreisverwaltung sei derzeit dabei, die Schulentwicklungsplanung zu aktualisieren, so Janssen weiter. Damit sollen genaue Prognosen über Schülerwanderungen nach den vier Grundschuljahren und Schülerzahlen der Folgejahre möglich werden.
Schulen, die die Mindestgröße von 80 Kindern unterschreiten und damit von der Schließung bedroht sind, gibt es im Kreis keine. Das liegt daran, dass die Einrichtungen, die diesen Zwängen unterlagen, organisatorisch zu größeren Einheiten verschmolzen wurden. So haben sich Lutzhorn und Klein Offenseth-Sparrieshoop zusammengetan, Bokholt-Hanredder ist eine Partnerschaft mit der Barmstedter James-Krüss-Schule eingegangen, die Grundschule Haseldorfer Marsch entstand aus der Hetlinger und der Haseldorfer Einrichtung und auch Hemdingen und Ellerhoop haben sich vereinigt. Das Besondere daran ist, dass die alten Standorte erhalten blieben.
Im Schuljahr 2013/2014 gibt es 45 Grundschulen, vier Außenstandorte sowie fünf Regional- oder Gemeinschaftsschulen, die über einen Grundschulzweig verfügen. Veränderungen gibt es in Uetersen, wo der Grundschulteil der Rosenstadtschule ausgelaufen ist. Mit der Bilsbek-Schule wird eine neue Einrichtung eingeweiht. Die Gemeinden Prisdorf und Kummerfeld haben sich in Sachen Schule zusammengetan und einen jetzt fertiggestellten Neubau in Kummerfeld errichtet. Dort werden künftig die 197 Kinder beider Gemeinden unterrichtet, der bisherige Prisdorfer Rektor Manfred Hansen übernimmt die Leitung.
Vakant sind die Rektorenposten an zwei Grundschulen. Es handelt sich um die Hans-Claussen-Schule in Pinneberg und die Gorch-Fock-Schule in Schenefeld. Dort ist der Posten kurzfristig freigeworden, nachdem Ilka Jasper in Hamburg zur Schulrätin wurde.