Wie tief die Gräben in der Kommunalpolitik in Bönningstedt zurzeit zwischen und zum Teil auch innerhalb der Fraktionen verlaufen, zeigte sich auf der ersten Gemeinderatssitzung nach der Wahl.

Da kochte jeder sein Süppchen und wollte dem einen oder anderen eins auswischen. Allen voran die Grünen, die angetreten sind, um mehr Transparenz in die politische Debatte zu bringen. Deren Wortführer sind erst vor kurzem aus der BWG ausgetreten und wollten unbedingt den BWG-Bürgermeister Peter Liske verhindern. Dafür unterstützten sie sogar den CDU-Kandidaten Rolf Lammert, der sich eindeutig für die Biogasanlage ausgesprochen hatte, die die Grünen-Fraktionschefin Resy de Ruijscher auf keinen Fall will.

Bürgermeister-Kandidat Lammert wiederum hat sich verschätzt. Nur von einem von drei SPD-Gemeindevertretern die Zusage für seine Wahl zu erhalten, reicht nicht aus. Zumal dies Wochen her ist. Er hätte sich vor der Wahl noch bei der neuen SPD-Fraktionschefin Anke Rohwer-Landberg rückversichern müssen. Weil er das nicht machte, ging er nun baden, wenn auch etwas unglücklich wegen des Losentscheids.

Doch nun sollten die Fraktionen zur Sacharbeit zurückkehren. Die so wichtige und von allen getragene Ausamtung und die damit verbundene Einsparung von einigen Hunderttausend Euro ist erreicht. Nun könnte die Gemeinde eigentlich positiv in die Zukunft schauen statt sich in politischen Kleinkriegen zu verzetteln.