Grundsanierung der Landesstraße zwischen Pinneberg und Wedel kostet 4,4 Millionen Euro. Baubeginn am 24. Juni. Die Kosten trägt das Land Schleswig-Holstein.
Holm. Wer mit dem Auto auf der Landesstraße zwischen Pinneberg und Wedel unterwegs ist, braucht starke Nerven und gute Stoßdämpfer - es rüttelt und schüttelt kräftig. Doch die Tage einer der schlimmsten Rüttelpisten im Kreis Pinneberg sind gezählt. Denn mit der seit langem herbei gesehnten Grundsanierung der L 105 wird jetzt endlich begonnen.
Mit einem symbolischen Spatenstich läutete der Kieler Verkehrsminister Reinhard Meyer am Mittwoch den Beginn des Großbauprojekts ein. Zusammen mit Landrat Oliver Stolz sowie dem Direktor des schleswig-holsteinischen Landesbetriebes, Torsten Conradt, gab er das Startsignal für die Bauarbeiten. Angesichts knapper Finanzmittel und mit Blick auf Projekte wie die in Wedel geforderte Nordumfahrung wies Meyer daraufhin, dass die Sanierung stark frequentierter und sanierungsbedürftiger Straßen Priorität vor Straßenneubau genieße. "Diese Straße hat es nötig. Packen wir es an."
Rund 4,4 Millionen Euro verschlingt die geplante Runderneuerung der Landesstraße von Wedel bis zum Holmer Kreisverkehr (Lehmweg). Die Kosten trägt das Land Schleswig-Holstein. Mit dem Geld soll die 4,46 Kilometer lange Strecke auf durchschnittliche 6,50 Meter Breite gebracht, die Asphaltdecke komplett erneuert sowie den Fuß- und Radweg voll ausgebaut werden. Im Herbst 2014 soll alles fertig sein. Bis dahin müssen sich vor allem Autofahrer auf Umwege gefasst machen. Denn während des Aus- und Umbaus wird die Landesstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt. Schilder sollen in den kommenden Tagen Betroffene auf Änderungen vorbereiten.
Los geht es dann am 24. Juni mit dem ersten Teilabschnitt vom Ortsausgang Wedel bis zur Einmündung der Straße Fährenkamp. Voraussichtlich Ende des Jahres soll dieser Teil fertig sein, dann folgt die Strecke vom Fährenkamp bis zum Kreisverkehr Richtung Holm.
Angesichts von bis zu 8000 Autos pro Tag, die bislang die L 105 zu Spitzenzeiten nutzen, steht Walter Rißler dem Bauprojekt zwiegespalten gegenüber. Auf der einen Seite begrüßt der Holmer Bürgermeister und Moorreger Amtsvorsteher die Grundsanierung der auch für die Unternehmen aus seiner Gemeinde wichtigen Verkehrsstrecke. Auf der anderen Seite weiß er, was auf das Dorf an der Umleitungsstrecke zukommt. "Die Holmer werden es merken", sagt er. Die Gemeinde drängt aufgrund des höheren Verkehrsflusses auf eine Bedarfsampel auf Höhe der Straße Im Sande, um Fußgängern das Überqueren des Lehmwegs zu erleichtern.
Auch Wedels Bürgermeister Niels Schmidt mochte den Baustart nicht so richtig feiern. "Ist das jetzt ein freudiges Ereignis, wenn die Stadt von einer der wichtigsten Verkehrsadern abgeschnitten wird?", fragte er sich. Auf der anderen Seite hätten die zahlreichen Unfälle in den vergangenen Monaten gezeigt, wie wichtig es sei, dass hier endlich etwas passiere. Besonders an den schmalen Stellen, an der die Landesstraße nur 5,80 Meter breit ist, wird es für sich begegnende Lkw eng. Um den Verkehrsfluss und die Sicherheit zu verbessern, wird die Straße deshalb breiter, im Bereich der Einmündung Osterkampweg kommt ein Linksabbieger hinzu.