Beim Girls' Day lernen Schülerinnen die Holmer Baumschule BKN Strobel kennen. Schweißtreibende Arbeit leisten und sich schmutzig machen – das können Mädchen genau so gut wie Jungs!
Holm. Technik und Handwerk sind nur was für Jungs? Quatsch! Es ist Frauen-Power angesagt. Schweißarbeit treiben und sich dreckig machen - das können Mädchen genauso gut wie das männliche Geschlecht.
Der Girls' Day bietet Mädchen die Chance, ihre technischen und handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Schülerinnen ab der fünften Klasse dürfen einen Tag lang einem typischen Männerberuf nachgehen und einen Blick hinter die Kulissen der Arbeit werfen. Sich ausprobieren, über den Tellerrand schauen und eine andere Perspektive erhalten, das ist die Devise am Mädchen-Zukunftstag. Im Kreis Pinneberg ist der Girls' Day bereits Tradition und wurde am Donnerstag wieder in vielen Betrieben genutzt.
So brachte die Baumschule BKN Strobel in Holm 15 Mädchen den Beruf der Gärtnerin näher. "Wir wollen das Interesse für den Beruf wecken und die Mädchen dafür begeistern", sagt Caroline Steinmeyer, Marketingchefin der Baumschule. "Gärtnerin ist ein toller, grüner und interessanter Job, der viele Möglichkeiten bietet." Das Besondere an der Arbeit sei, dass sie abwechslungsreich sei und dass mit Naturprodukten gearbeitet werde.
Gärtnerin zu sein ist alles andere als gewöhnlich. "Sonst sitzt man nur im Büro und hier macht man sich die Hände schmutzig. Das ist mal ganz was anderes", sagt die zwölf Jahre alte Schülerin Malin Scheiding.
Sich dreckig machen, in der Erde graben und 1,20 Meter hohe Trauerrosenstämme steppen. Das sind die Aufgaben der Teilnehmerinnen des Girls' Days. "Mir gefällt es hier", sagt Malin. "Ich finde es interessant, wie die verschiedenen Pflanzenarten wachsen und was bei der Arbeit herauskommt." Die Schülerinnen steppen die großen Rosen mit einem Bambusstab. Anschließend werden alle Rosentöpfe mit einem kleinen Trecker nach draußen gefahren und dort im Quartier befestigt. "Es ist ganz schön groß hier. Ich möchte wissen, wie das alles funktioniert und bewässert wird", sagt Svea Gösling. Gewusst wie. Zwei Obergärtner und ein Lehrling zeigen den neugierigen Kindern den Betrieb und die Arbeit. Die Mädchen packen ordentlich mit an.
Die Baumschule BKN Strobel lädt nach der Arbeit zum Mittagsgrillen ein und eröffnet eine Fragerunde. Vorurteile gegenüber der Arbeit im Grünen können schnell ausgeräumt werden. "Schwere körperliche Arbeit ist gar nicht mehr in dem Beruf gefragt. Das übernehmen die Maschinen. Deshalb möchten wir besonders die jungen Mädchen ansprechen", sagt Caroline Steinmeyer. Schülerin Jana Putzbach hat ihre grüne Ader bereits entdeckt. "Ich kann mir vorstellen, Gärtnerin zu werden. Ich finde es gut, dass man in diesem Beruf viel draußen ist. Es hat was mit Pflanzen und der Natur zu tun."
Das Ziel des Girls' Days ist erreicht. Die Mädchen wagen sich an ein Berufsbild, das sie zuvor gar nicht in Erwägung gezogen hätten.
Der Andrang der Girls'-Day-Teilnehmer war groß. Bereits nach einer Woche war die Veranstaltung bei BKN Strobel ausgebucht. Natur ist wieder in. Im nächsten Jahr lädt die Baumschule interessierte Mädchen am Girls' Day wieder nach Holm ein. "Das ist eine gute Gelegenheit, das Unternehmen zu präsentieren und den Beruf vorzustellen", sagt Caroline Steinmeyer. Zum 1. August sucht die Baumschule noch Auszubildende. Berufswunsch Gärtnerin? "Der Girls' Day hat mir einen guten Einblick gegeben. Mein Traumberuf ist das jetzt aber nicht", sagt Svea. Im Dschungel der Berufsmöglichkeiten versuchen sich die Mädchen einen Überblick zu verschaffen. Mit ihrer Erkenntnis ist Svea nun einen Schritt weiter.