Wer Hilfe braucht, wählt die 112. Doch was, wenn keiner kommt?

Zugegeben, im Kreis Pinneberg besteht diese Gefahr nicht. Noch nicht. Denn auch der Kreis kann sich nicht mehr vom Landestrend abkoppeln. Die Zahl der aktiven Feuerwehrleute sinkt und gerade in ländlichen Regionen sind Wehren tagsüber nicht mehr alleine in der Lage, die Aufgaben zu bewältigen.

Kreiswehrführer Bernd Affeldt hat Recht, wenn er sagt, dass die zurückgehende Zahl der Aktiven ein Alarmzeichen sein muss. Es ist auch ein Zeichen für den Niedergang des Ehrenamts. Schon seit langem haben Vereine und Verbände Schwierigkeiten, Menschen zu finden, die sich in ihrer Freizeit engagieren. Nun kommt dieser Trend bei den Feuerwehren an.

Gerade dort darf es aber keinen Mangel an Ehrenamtlichen geben. Feuerwehrleute setzen ihr Leben aufs Spiel, um anderen zu helfen. Und sie tun es ohne Bezahlung. Würden sie dafür Geld erhalten, stünden viele Kommunen vor der Pleite. Eine Berufsfeuerwehr können sie sich schlichtweg nicht leisten.

Daher sollten Anreize geschaffen werden, das Ehrenamt bei der Feuerwehr aufzuwerten. Eben deshalb, weil es nicht mit einem Engagement etwa in einem Sportverein zu vergleichen ist. Möglich wäre etwa, Feuerwehrdienstzeiten auf die Rente anzurechnen oder den Ehrenamtlichen eine kostenlose Nutzung von kommunalen Einrichtungen wie Büchereien oder Schwimmbädern zu gewähren.