Gelände in Tornesch-Ahrenlohe wird in zwei Bauabschnitten erweitert. Arbeiten am neuen Hauptquartier über mehrere Jahre.
Kreis Pinneberg. Die Baumfällarbeiten sind bereits abgeschlossen. An diesem Montag beginnt die Errichtung der Baustraße. Anfang März wird das Bauschild aufgestellt. Und am 15. März erfolgt dann der feierliche erste Spatenstich. "Wir haben lange warten müssen. Ich bin froh und erleichtert, dass es endlich losgeht", sagt Kreiswehrführer Bernd Affeldt.
Er spricht von der Erweiterung der Kreisfeuerwehrzentrale in Tornesch-Ahrenlohe. Der Anbau wird in nördlicher Richtung hinter der jetzigen, viel zu kleinen Fahrzeughalle des Löschzuges für Gefahrgut (ABC-Dienst) erfolgen. 14 Millionen Euro kostet das Projekt, dessen Verwirklichung immer wieder verschoben worden war - und das, obwohl die unhaltbaren Zustände vor Ort bekannt waren. Teure Einsatzfahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände stehen mangels Hallenkapazitäten draußen. Die Schutzanzüge für die 90 Mitglieder des Löschzuges Gefahrgut und ihre Ausrüstung wie Messgeräte, Pumpen, Atemschutz oder Duschzelte befinden sich nicht an einer zentralen Stelle, sondern quer über das Gelände verstreut. Es fehlen gesetzlich vorgeschriebenen Räume für gefährliche Stoffe. Selbst die saubere Kleidung kann nicht von kontaminierter getrennt aufbewahrt werden.
Um Abhilfe schaffen zu können, erwarb der Kreis Anfang 2011 von der Wirtschaftsförderungs-, Planungs- und Entwicklungsgesellschaft (WEP) das für die Erweiterung benötigte, 24.000 Quadratmeter große Areal zum Preis von 1,2 Millionen Euro. Dann passierte angesichts der desolaten Haushaltslage des Kreises wenig. Im Herbst 2011 entschieden die Politiker, das Millionenvorhaben angesichts fehlender Mittel in zwei Bauabschnitte aufzusplitten. Zunächst entsteht eine 1400 Quadratmeter große Fahrzeughalle mit 17 Stellplätzen für den Löschzug Gefahrgut, die allein mit acht Millionen Euro zu Buche schlägt. Auch eine Waschhalle, ein Gefahrgutlager sowie Lagermöglichkeiten für Einsatzgerät auf Schwerlastregalen gehören zum ersten Bauabschnitt.
Der Kreisfeuerwehrverband feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. Passend dazu kommt die Erweiterung. Die Grundsteinlegung ist für Juni, das Richtfest für November und die Fertigstellung für Mitte 2014 geplant. "Meine Amtszeit endet am 31. Dezember 2014. Bis dahin ist das wohl fertig", sagt Affeldt weiter. Den zweiten Bauabschnitt wird der Kreiswehrführer nicht mehr in Amt und Würden erleben. Er soll nach bisheriger Planung 2015 und 2016 realisiert werden. Dazu gehören die Werkstätten für Fahrzeuge, Schläuche, Atemschutz- und Funkgeräte sowie Aufenthalts- und Schulungsräume des Gefahrgutzuges sowie die dazugehörigen Büros und Nebenräume.
Die Erschließung erfolgt von der alten Bundesstraße aus. Der Erweiterungsbau wird so auf dem Gelände angeordnet, dass die neue Fahrzeughalle nahe der bestehenden und weiter genutzten Fahrzeughalle positioniert wird. Die bestehende Ausfahrt für die Einsatzfahrzeuge bleibt daher erhalten. Die Zufahrt für die Mitarbeiter und die anrückenden Einsatzkräfte wird weiter nördlich angesiedelt.
Die Finanzierung des Millionenprojektes wird über mehrere Jahre aufgesplittet. Laut der Finanzplanung des Kreises fließen die Mittel bis hinein ins Jahr 2017. In die Außenanlagen werden 1,1 Millionen Euro investiert. Es entstehen 100 Stellplätze für Einsatzkräfte, 20 Besucherparkplätze und acht Stellflächen für Großfahrzeuge. Auch ein Löschteich sowie ein großer Übungsplatz sind geplant. "Unser bisheriger Übungsplatz muss verlegt werden", sagt Affeldt. Das neue Areal direkt hinter dem Atemschutzhaus erhält unter anderem einen Brandplatz, eine Kletterwand, ein Bergungsgraben sowie zwei Waggons auf Schienen inklusive Stromschiene. Dank dieser Ausrüstung können die Brandschützer verschiedene Szenarios erproben.
Doch zunächst einmal heißt es Zusammenrücken. "Die Bauphase wird uns eine Menge Probleme bereiten, weil kaum noch Stellplätze zur Verfügung stehen", so Affeldt weiter. Er habe viele Wehren bereits über die notwendigen Einschränkungen informiert.