Ernst Dieter Rossmann glaubt, dass 2017 bereits mehr als 3300 Mietwohnungen im Kreis fehlen
Wedel . Der Kreis Pinneberg braucht eine gemeinsame Anstrengung für mehr preiswerten Wohnraum. Das war der Konsens einer Infoveranstaltung, zu der der SPD-Bundestagsabgeordnete Ernst Dieter Rossmann nach Wedel eingeladen hatte. Um genug bezahlbare Wohnungen zu schaffen, sei neben der richtigen Stadt- und Gemeindeentwicklung durch die Kommunen und der Förderung des sozialen Wohnungsbaus durch die Länder auch ein Kraftakt des Bundes erforderlich, erläuterte der Bau-Experte der SPDBundestagsfraktion, Sören Bartol, den Rossmann nach Wedel eingeladen hatte. „Alle drei politischen Ebenen sind in der Pflicht, der sozialen Spaltung in den Gemeinden entgegenzuwirken. Aber die jetzige Bundesregierung tut nichts“, sagte der Abgeordnete aus Marburg. So habe Schwarz-Gelb die Mittel für das Programm Soziale Stadt auf 445 Millionen Euro heruntergefahren. Bartol: „Die SPD fordert jährlich 700 Millionen Euro für diesen Bereich.“
Auf der Landesebene habe die neue Regierung in Kiel erste Schritte in die richtige Richtung schon unternommen, sagte die wohnungsbaupolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Serpil Midyatli. Das Land habe Fördermittel bereitgestellt, die jetzt in Anspruch genommen werden können.
SPD-Kreisvorsitzender Thomas Hölck und der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzender der Neuen Ge- WoGe, Bernd Schröder, nahmen Städte und Gemeinden in die Pflicht. „Wir brauchen eine aktive Wohnraumpolitik der Kommunen“, forderte Hölck und wies darauf hin, dass das Thema Wohnungsbau vielfach in Vergessenheit geraten sei, um jetzt mit umso größerer Brisanz aktuell zu werden. Schröders Forderung: „B-Pläne dürfen nicht nur auf Ein- und Zwei-Familienhäuser zugeschnitten werden.“ Genossenschaften wie die Neue GeWoGe seien bereit, die Kommunen beim Bau von Sozialwohnungen zu unterstützen.
Im Kreis Pinneberg müsse sich schnell etwas tun, damit der Wohnraum- Engpass sich nicht noch weiter zuspitze, forderte auch Gastgeber Rossmann. „2010 fehlten gut 1200 Wohnungen. Aber wenn lediglich auf dem bisherigen Niveau weitergebaut wird, sind es im Jahr 2017 schon mehr als 3300 Mietwohnungen, die fehlen.“