Bau des Breitbandnetzes, mehr Betreuungsplätze für Kinder und ein neues Wohngebiet sind geplant. „Größte Investition aller Zeiten“.
Rellingen . Was kommt in diesem Jahr auf Sie zu, liebe Leserinnen und Leser? Was sind die großen und kleinen Projekte der Städte und größeren Gemeinden bei Ihnen vor der Haustür? Das Abendblatt gibt einen Überblick. Im zweiten Teil stellen wir Ihnen die Rellinger Pläne vor.
Im neuen Jahr wird in Rellingen nicht gekleckert, sondern geklotzt. Und das werden die Bürger merken. Vor allem der Ortsteil Krupunder soll von verschiedenen Baumaßnahmen profitieren. Ein Großprojekt ist der Bau einer Kindertagesstätte an der Straße Nettelkroog (1), die insgesamt 100 Mädchen und Jungen Platz bieten soll. Der Grundstein für den Neubau ist bereits gelegt. Der Hamburger Verein Wabe will 40 Krippen- und 60 Elementarplätze anbieten. Dafür investiert er 2,2 Millionen Euro. Im Sommer soll der Betrieb der Einrichtung starten. Der Bedarf in der Gemeinde, in der knapp 14.000 Menschen leben, ist groß. "Wir hoffen natürlich darauf, dass die Plätze bald gefüllt sind", sagt Rellingens Bürgermeisterin Anja Radtke.
In unmittelbarer Nachbarschaft zur Kita soll ein weiteres Bauvorhaben realisiert werden. Nach einigen Jahren ohne Einkaufgelegenheit (2) soll der Komfort für die Bewohner des Ortsteils Krupunder deutlich steigen. Die Versorgungslage für die Bewohner verschlechterte sich, nachdem 2003 die Edeka-Filiale schloss. Dass sich viele Jahre nichts bewegte, war auch den Plänen in der Nachbargemeinde geschuldet. Investoren hielten den Standort in Krupunder nicht geeignet, sollte das Gewerbepark-Projekt des Hamburger Unternehmers Helmut Greve in Halstenbek umgesetzt werden. Nachdem das Projekt als gescheitert galt, fand sich ein Investor für die Rellinger Nahversorgung. Nun nimmt das Projekt in der Kellerstraße konkrete Formen an. Die Lebensmittelanbieter Edeka und Aldi bauen auf einem 40.000 Quadratmeter großen Areal in der neu angelegten Straße Krupunder Heide. Eröffnungstermin soll im Frühsommer sein.
"Die größte Investition aller Zeiten" plant die Gemeinde im kommenden Jahr, sagt Anja Radtke. Zwischen sieben und 13 Millionen sollen in den Ausbau der Breitbandversorgung (3) gesteckt werden. Schnelle Verbindungen ins Internet sind vor allem für die Gewerbetreibenden wichtig. Als relativ kleine Gemeinde verfügt Rellingen nicht über eigene Stadtwerke. Diese Betriebe versorgen die Kommunen in den meisten Fällen nicht nur mit Wärme, Wasser und Strom, sondern stellen auch das Glasfaserkabelnetz. Nun plant die Gemeinde, auf eigene Kosten ein Netz einzurichten. "Zuerst soll die Industriestraße angeschlossen werden", sagt Anja Radtke. Die Aufträge sind bereits ausgeschrieben, im Februar will sich die Gemeinde für einen Bieter entscheiden. Schon im Herbst sollen dann die ersten Kabel liegen. Während die Gemeinde passive Eigentümerin der Leitungen bleiben möchte, soll ein privater Anbieter das Netz betreiben. Insgesamt drei bis fünf Jahre sind für das Großprojekt veranschlagt.
In Rellingen erwacht 2013 das Neubaugebiet Junges Wohnen (4) zum Leben. Insgesamt 26 Grundstücke wurden verkauft, Rellinger kamen dabei bevorzugt zum Zuge. Der letzte Kaufvertrag wurde im August unterzeichnet, inzwischen wurden acht Baugenehmigungen erteilt. Das erste Haus steht bereits, Anfang des Jahres ziehen die ersten Bewohner am Moorkampsweg ein. Damit, dass alle Häuser 2013 fertig werden, rechnet Anja Radtke nicht. "Aber auf allen Grundstücken muss spätestens im August 2014 gebaut werden", sagt die Bürgermeisterin.
Die Gemeinde investiert auch in Sicherheit. Die Freiwillige Feuerwehr Egenbüttel (5) soll ein neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug bekommen. Eine Untersuchung ergab, dass die Feuerwehr in Rellingen besonders häufig zu technischen Hilfseinsätzen gerufen wird. Insgesamt 273.000 Euro soll das Auto kosten, das ein 27 Jahre altes Fahrzeug ersetzen wird. "Das ist ein wichtiges Signal, auch an die Mannschaft", sagt Anja Radtke. Neben der Ausrüstung zum Löschen gehören unter anderem eine Rettungsschere und ein Spreizer zur Ausstattung.