CDU kritisiert Wirtschaftsförderung der Bürgermeisterin und fordert mehr Beteiligung der Politiker
Uetersen. Die CDU hat Uetersens Bürgermeisterin Andrea Hansen während der jüngsten Ratsversammlung heftig wegen mangelhafter Wirtschaftsförderung kritisiert. Anlass für eine von der CDU beantragten aktuellen Stunde war der jüngst für 2014 verkündete Wegzug des Unternehmens Witte Pumps nach Tornesch. Witte hatte trotz der Bemühungen von Wirtschaftsförderin Meike Koschinski keine geeigneten Flächen in Uetersen für Expansionspläne finden können. CDU-Fraktionschef Andreas Stief bedauerte den Weggang des Weltmarktführers für Präzisions-Zahnradpumpen. "Ja, Uetersen hat fehlende Gewerbeflächen", sagte Stief.
Mit etwas Kreativität und Energie hätte die Stadt möglicherweise doch eine Lösung finden können. Leider sei die Politik viel zu spät informiert worden. Er forderte eine engere Beteiligung der Politiker bei der Wirtschaftsförderung.
Der Weggang Wittes mache sie traurig, sagte Bürgermeisterin Andrea Hansen (SPD). Es gebe nun mal keine geeigneten Flächen für die Firma in Uetersen. Im Übrigen seien doch gerade Unions-Vertreter für eine Fusion von Tornesch und Uetersen, sagte sie. Witte gehöre also möglicherweise bald wieder zur Stadt. Die Firma habe zudem selbst darum gebeten, dass ihr Name bei der Suche nach geeigneten Flächen nicht vorab veröffentlicht werden sollte. Die CDU rede den Wirtschaftsstandort Uetersen schlecht. Sie hätte sich einmal eine aktuelle Stunde nach der erfolgreichen Erweiterung des Nordmark-Geländes gewünscht, sagte sie.
Vom ehemaligen CDU-Fraktionschef Kai Feuerschütz wollte Hansen wissen, welches Areal er Witte konkret in Uetersen angeboten hätte.
Feuerschütz, der im Rat keine Gelegenheit zur Antwort hatte, konterte schriftlich. Die Bitte der Politiker bei Hansens Amtsantritt, sie möge sich nach der Wahl zur Bürgermeisterin wie zuvor um die Wirtschaftsförderung kümmern, sei unerfüllt geblieben. "Frau Hansen fühlte sich leider nicht dazu in der Lage, diese Aufgabe wie ihre Amtskollegen Krügel in Tornesch und Weinberg in Moorrege auch als Bürgermeisterin noch zu leisten." Deshalb sei die Wirtschaftsförderung von ihr personell neu besetzt worden. Niemand wolle Bürgermeisterin oder Wirtschaftsförderin das Engagement absprechen. "Aber was zählt, sind Erfolge", sagte Feuerschütz. Und es gehe um Uetersens Gewerbesteuereinnahmen. Zu resignieren und sich auf "traurig sein" zu beschränken, sei für eine Bürgermeisterin ein Armutszeugnis. "Wer keine Ideen hat, sollte überlegen, ob er seinen beruflichen Fokus nicht lieber verändert."
Hansen schlage dem "Unfähigkeitsfass" den Boden aus mit ihrer Uneinsichtigkeit darüber, dass zukünftig nur mit Politik und Verwaltung gemeinsam Lösungen für Uetersener Gewerbebetriebe und solche, die es werden wollen, gefunden werden könnten. Leider hätten sich weder SPD, BfB noch FDP in der aktuellen Stunde zu dem Thema äußern wollen, so Feuerschütz. "War das Desinteresse oder ebenfalls Hilflosigkeit?"