Ob in der Politik, bei einem Rennen oder im Wettbewerb: Woher stammt eigentlich die Formulierung, jemandem „eine Länge voraus zu sein”?
In der Zeitung oder auch im Fernsehen ist häufig davon die Rede, dass jemand einem anderen eine Länge voraus sei. Das bedeutet nicht, dass jemand länger, also größer, als der andere ist.
Die Formulierung eine Länge voraus kommt aus dem Pferdesport. Man guckt, wie viel Vorsprung das siegreiche Pferd im Ziel hat. Das Maß ist dabei die (Pferde-) Länge. Ist der Erste beim Galopp- oder Trabrennen also dem Zweiten eine Länge voraus, dann hatte er annähernd 2,50 Meter Vorsprung. So groß, oder besser lang, werden Pferde nämlich im Durchschnitt.
Nun laufen Politiker in der Regel nicht mit ihren Gegnern um die Wette. Es hat sich aber zu Beispiel eingebürgert zu sagen, der amerikanische Präsident sei seinem Herausforderer in einem Redewettstreit eine Länge voraus gewesen. War der Sieger besonders überlegen, sagen wir, er sei seinem Gegner um viele Längen voraus gewesen.
Geht es bei einem Wettbewerb besonders knapp zu, heißt es manchmal, jemand sei eine Nasenlänge voraus gewesen. Auch dabei geht es nicht um eine Menschennase. Die Nasenlänge bezeichnet im Pferdesport die Länge des Pferdekopfes.
Wenn Menschen tatsächlich um die Wette laufen, zählt beim Zieleinlauf nicht, wessen Kopf als erster den Zielstrich überquert. Gewertet wird die Brust der Läufer.