Quickborn. Der Aktionskünstler Gunter Demnig wird am Sonnabend, 13. Oktober, einen siebten Stolperstein in Quickborn verlegen. Der Gedenkstein soll an Martha Weidmann als Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Martha Weidmann wurde 1943 im Alter von 41 Jahren als psychisch kranke Person in der Landesheilanstalt Hadamar ermordet. Sie war eines der zahlreichen Euthanasie-Opfer im Dritten Reich.
Künstler Gunter Demnig hat in Quickborn bereits für sechs Menschen Stolpersteine in den Boden zementiert: Paul Warnecke wurde am Harksheider Weg erschossen. Der Gewerkschafter Hermann Hinrichs wohnte zuletzt in der Fritz-Reuter-Straße. Der Redakteur Richard Weise lebte in der Friedrichsgaber Straße, bevor ihn die Nazis ins KZ Buchenwald verschleppten. Der Polizist Max Kellermann lebte im Lerchenweg, der polnische Zwangsarbeiter Jan Sodczyk in der Friedensstraße. Die behinderte Magda Janzen wurde aus ihrem Haus an der Kieler Straße verschleppt und später umgebracht. Die Initiative Selbstbewusstes Quickborn hat die Leben der Nazi-Opfer jahrelang recherchiert.
Gunter Demnig hat in den vergangenen zehn Jahren in 700 europäischen Städten 32 000 Messingplatten jeweils dort in die Bürgersteige zementiert, wo von den Nazis ermordete Menschen zuletzt gelebt hatten. In Quickborn war Demnig 2009 und Anfang dieses Jahres tätig. Der Künstler legt Wert darauf, die Stolpersteine selbst einzumauern. Für Martha Weidmann geschieht das am 13. Oktober um 8.45 Uhr in der Heinrich-Lohse-Straße 5. Am Tag zuvor hält der Künstler Demnig in der Quickborner Volkshochschule einen Vortrag über seine Aktion, die zu seinem Lebenswerk geworden ist. Der Vortrag und das Gespräch mit Demnig beginnen um 19 Uhr in den Räumen der VHS im Forum am Bahnhof.