Die beiden größten Wohnungsbaugenossenschaften im Kreis Pinneberg, Adlershorst und GeWoGe, kündigen an, in den nächsten zehn Jahren 700 Wohnungen bauen zu wollen. Das ist gut, reicht aber bei weitem nicht aus, um den Bedarf zu decken. Das Institut Pestel aus Hannover hatte bereits im April eine Studie veröffentlicht, die von 1250 Wohnungen spricht, die heute schon im Kreis Pinneberg fehlen. Bis 2017 müssten jedes Jahr 2200 neue Wohnungen gebaut werden, um das Angebot der Nachfrage anzupassen, so das Institut.
Schlimmer noch: Der Anteil günstiger Sozialwohnungen, die eine feste Mietobergrenze haben müssen, wird in den nächsten Jahren rapide sinken. Die Vorstände von Adlershorst und GeWoGe fordern die Landesregierung auf, diese Fördergrenzen zumindest für den Hamburger Rand den aktuellen Marktpreisen anzupassen. Die Grundstückspreise sind explodiert, der vorgeschriebene energetische Komfort im Neubau treibt die Kosten nach oben. Beide Gesellschaften sagen, sie könnten kaum noch sozialen Wohnungsbau realisieren.
Das bedeutet für den Bürger in der Region nichts Gutes. Die Mieten werden weiter steigen. Immer mehr Menschen werden in die Peripherie abwandern müssen, um sich Wohnungen leisten können. Das fördert Zersiedelung und sorgt für noch mehr Verkehr auf den Straßen. Schlechte Zeiten für Wohnungssuchende.