Die Tage zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag am 6. Januar nennt der Volksmund auch "zwischen den Jahren". Das geflügelte Wort hat seine Wurzeln in einem alten Streit über den Zeitpunkt der Geburt Christi und den Beginn der neuen Zeitrechnung. Je nach Gegend und Zeit feierten die Menschen früher sowohl am 25. Dezember, am 1. Januar als auch am 6. Januar Jahresanfang.
Die Zeit zwischen den verschiedenen Jahresanfängen, das war die Zeit zwischen den Jahren. Vor Christi Geburt begann das römische Amtsjahr am 1. Januar. Ein Datum, das mit dem am ersten Advent beginnenden christlichen Kirchenjahr in Konflikt geriet. Im Mittelalter wechselte die Kirche den Neujahrsbeginn mehrmals, bis Papst Innozenz XII. im Jahr 1691 den letzten Tag des Jahres endgültig festlegte und nach Papst Silvester I. benannte.
"Zwischen den Jahren" bezeichnet Tage mit einem ganz besonderen Lebensgefühl. Viele Menschen blicken auf das alte Jahr zurück und wagen einen Ausblick auf das, was kommt. Weit verbreitet sind Bräuche, nach denen in dieser Zeit keine Wäsche gewaschen und genäht werden darf, um kein Unheil heraufzubeschwören. Kleeblätter, Hufeisen und Schornsteinfeger sollen Glück bringen. Und angeblich gehen alle Träume dieser Nächte im neuen Jahr in Erfüllung.