Tochterfirma der Stadtwerke bietet ab Januar 2012 Internet, HD-Fernsehen und Telefon

Barmstedt. Als erster Energieversorger im Kreis Pinneberg starten die Stadtwerke Barmstedt jetzt mit ihrem Glasfaser-Unternehmen, das hochauflösendes Fernsehen, schnellste Internetverbindungen und Telefonie mit eigenen Produkten komplett selbst vermarktet. Während die Schwesterwerke in Quickborn, Halstenbek und Pinneberg mit ihren Tochtergesellschaften auf eine Kooperation mit wilhelm.tel in Norderstedt setzen, das vor mehr als zehn Jahren Vorreiter auf diesem Gebiet war, bietet Barmstedts Xitylight als einziger Kabelnetzbetreiber sogar ein Basis-Vollprogramm mit 20 Fernsehsendern in HD-Qualität an, sagt Werkleiter Fred Freyermuth. "Unser Angebot ist neu und was das Preisgefüge angeht, absolut wettbewerbsfähig."

Dem Werkausschuss der Stadtvertretung präsentierte Freyermuth nun als erstes das umfassende Angebot des neuen Tochterunternehmens. Der ungewöhnliche Name sei eine Kreation aus den Buchstaben X und L. Diese internationale Abkürzung für Kleidergrößen im Format "extra large" (übergroß) sei gewählt worden, weil sie "ein Synonym für große Dinge" ist, erklärte er. "Unsere Botschaft dabei ist: Alle unsere Produkte sind XL."

Mit dem Glasfaserkabel, das seit April im Norden des Stadtgebietes verlegt wird und bereits 720 Hausanschlüsse erreicht, könne Xitylight seinen Kunden höchstmögliche Datenverbindungen ins Internet "garantieren". Das Datentempo reiche von 16 über 50 Megabit pro Sekunde bis hin zu Verbindungen von einem Gigabit pro Sekunde für professionelle Lösungen. "Bei uns gibt es keine 'bis zu'-Datenverbindungen wie bei anderen Anbietern. Unsere Geschwindigkeiten sind real."

Beim Fernsehen erwarte die Kunden 40 analoge und 80 digitale Programme, die allesamt unverschlüsselt zu empfangen seien. Lediglich für die 20 HD-Programme in bester Qualität bedürfe es wegen der komplizierten Lizenzrechte einer Smartcard, die den Kunden kostenlos zur Verfügung gestellt werde. Zum Basisprogramm können zusätzliche Pay-TV-Sender bestellt werden. Für das Telefon gibt es verschiedene Varianten, wobei die Flatrate auch für eine gewisse Zeit für Handygespräche gelten kann. "Dieses TK 300-Angebot dürfte der Renner werden", ist Freyermuth überzeugt.

Die Preisstaffelungen für das Triple-Play (TV, Internet und Telefon) reicht von 33,90 bis 72,40 Euro im Monat. Wer beispielsweise Internet mit 16 Megabit pro Sekunde, Telefon mit Flatrate ins Festnetz und das Basis-Fernsehprogramm bestellt, zahle 41,90 Euro im Monat. Die Vertragslaufzeit beträgt ein halbes Jahr und sei danach monatlich kündbar. Jeder Kunde werde auf Wunsch im Kundenzentrum beraten und könnte sich dort ein umfassendes Bild von den Angeboten machen. Online-Verträge, versteckte Preisanhebungen und Lockangebote werde es nicht geben, betont Freyermuth. Die Beratung und den Service vor Ort machten die Mitarbeiter der Kundenbetreuung. "Ein externes Callcenter haben wir nicht." Allerdings müsse jeder Kunde die Hausverkabelung selbst übernehmen oder einen Installationsbetrieb beauftragen. Jeder Kunde erhält eine Mailadresse über den Provider xitylight.de oder barmstedt.de.

Startschuss des Projektes ist der 1. Januar 2012. Der Regelbetrieb beginnt am 1. März. Bis 2014 sollen alle 5500 Haushalte an das Glasfasernetz angeschlossen sein. Übergangsweise bieten die Stadtwerke ihren künftigen Kunden herkömmliche DSL-Verbindungen an. Insgesamt investiert Barmstedt sechs Millionen Euro in dieses Projekt.

Das kann sich der hochprofitable Betrieb auch leisten. So haben die Stadtwerke das Geschäftsjahr 2010 mit dem neuen Rekordergebnis von 1,7 Millionen Euro Gewinn nach Steuern bei einem Umsatz von rund 40 Millionen Euro abgeschlossen. Allein das externe Gasgeschäft, mit dem sie inzwischen 16 000 Kunden erreichen, spülte 4,4 Millionen Euro Überschuss vor Steuern in die Kassen. Entsprechend begeistert zeigt sich die Politik. "Diese Entwicklung der Stadtwerke ist einzigartig in Schleswig-Holstein", zitierte Werkausschussvorsitzender Dietrich Tetz (CDU) den Wirtschaftsprüfer.