Weihnachten im Schuhkarton hilft Kindern in aller Welt. Ute Kordes sammelt für Osteuropa. Letzter Abgabetermin ist der 15. November.

Kreis Pinneberg. Weihnachten ist das Fest der Liebe und Geschenke. Vor allem die Kinder freuen sich schon das ganze Jahr auf die Präsente, die die Eltern ihnen im Namen des Weihnachtsmanns zu Heiligabend unter den geschmückten Tannenbaum legen werden. Doch in vielen ärmeren Ländern gehen Kinder leer aus, weil sich die Familien dort nur das Nötigste zum Leben, aber keine Geschenke leisten können. Deshalb hat die Organisation "Geschenke der Hoffnung" vor 20 Jahren die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" ins Leben gerufen, die weltweit jedes Jahr Geschenke für bedürftige Kinder sammelt. Voriges Jahr wurden so acht Millionen Präsente in 115 Länder verschickt. Im Kreis Pinneberg organisiert Ute Kordes, 54, seit elf Jahren kreisweit diese Aktion. 5000 Schuhkartons gingen so vor einem Jahr auf die Reise zu bedürftigen Familien nach Osteuropa.

"Für mich gibt es keine nachhaltigere Hilfsaktion", erklärt die engagierte Frau aus Klein Offenseth-Sparrieshoop. "Sie hallt nach in die Herzen der Kinder. Jedes Paket verändert ihr Leben."

Die Beschenkten würden es ihr Leben lang nicht vergessen, dass fremde Menschen ihnen aus fernen Ländern etwas geschenkt haben, weiß Ute Kordes aus eigener Anschauung. Denn als Mitglied des Bundesvorstandes des Trägervereins "Geschenke der Hoffnung" hat sie bereits mehrere Hilfstransporte nach Moldawien, Georgien und Polen begleitet. Die vor Dankbarkeit leuchtenden Kinderaugen, die jedes Geschenk dabei auslöste, wie sie beobachten konnte, seien allein schon den Aufwand der Hilfsaktion wert, findet Ute Kordes. Jüngst sprach sie mit einer jungen Frau aus Polen, die sich heute noch darüber freut, dass sie vor neun Jahren dieses unerwartete Weihnachtspräsent erhielt.

Aber auch die Schenkenden haben etwas davon, wie Projektleiterin Diana Molnar sagt: "Die Aktion verbindet auf wundervolle Weise Menschen miteinander: Sie bereitet nicht nur Kindern in Not unvergessliche Freude, sondern auch den Päckchenpackern, Helfern, Fürsprechern und allen anderen, die sich auf ihre ganz eigene Weise für 'Weihnachten im Schuhkarton' einsetzen."

Die Sammelaktion läuft noch bis zum 15. November. Bis dahin können die Geschenke in den kreisweiten Sammelstellen abgegeben werden, die dieses Jahr von Norddeutschland nach Georgien, Mongolei, Polen und Weißrussland gehen. Das Ganze ist nach Postleitzahlen aufgeteilt. Der Norden packt für diese Länder, der Westen für Rumänien, Polen und Serbien, der Süden Deutschlands für Rumänien, Moldawien, Bulgarien, Polen, Serbien und Slowakei.

Die Präsente in der Größe eines Schuhkartons (30 mal 20 mal 10 Zentimeter) sollten altersgerecht mit neuer Kleidung, Spielsachen, Hygieneartikel, Kuscheltieren, Schulsachen und/oder originalverpackten Süßigkeiten gepackt sein, beschreibt Ute Kordes. Dabei müssten die Süßigkeiten bis Juni 2012 haltbar sein. Sonst gäbe es Probleme mit dem Zoll. Das gilt auch für gebrauchte Gegenstände oder Kleidung, Schokolade mit Nüssen, zerbrechliche oder flüssige Artikel, Kriegsspielzeug und scharfkantige Gegenstände sowie Medikamente, was alles nicht erlaubt sei. Auch Geräte mit Batterien, elektronisches Spielzeug, Lebkuchen und Weingummi sowie Artikel, die mit Zauberei zu tun haben, sind tabu. Auch das Alter und Geschlecht der Kinder sollten die Schenkenden beachten und auf dem Deckel des Kartons vermerken, ob sie ihn für Jungen oder Mädchen im Alter bis vier, neun oder 14 Jahren vorgesehen haben.

Wer nichts falsch machen will, kann auch in den Spielzeuggeschäften von Ulrike und Olaf Lang (Spiel und Freizeit Bieberstein) in Barmstedt am Markt und der Elmshorner Königstraße fertig gepackte Geschenkpakete für 25 Euro bestellen. "Wir machen das zum Selbstkostenpreis", versichert Lang. Allein auf diese Weise kamen voriges Jahr 200 Pakete zusammen. Wer das Paket nicht selber abholen kann, für den bringe er es auch zu einer der Sammelstellen, sagt Lang.

Alle Geschenke erreichen dann über den Hamburger Hafen mit dem Schiff ihre jeweiligen Zielländer - rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest. Jedes Kind erhält ein Paket. Das Schuhhaus Schramm mit seinen Filialen in Elmshorn und Barmstedt war von Anfang an dabei, freut sich Ute Kordes. Es sammelt jedes Jahr 300 bis 450 Pakete. "In den elf Jahren sind es schon einige tausend Pakete gewesen."

Wer Fragen hat oder die Aktion unterstützen möchte, kann sich an Ute Kordes (Telefon: 0173/785 56 62) oder Petra-Kathrin Karpowski (E-Mail: pkkarpow@web.de ) wenden.

www.geschenke-der-hoffnung.org