Kirche und Gemeinde sind sich uneinig darüber, wo das neue Gotteshaus entstehen soll
Hasloh. Die Kirche soll unbedingt im Dorf bleiben. Doch nach wie vor ist sich die Gemeinde Hasloh nicht mit der Kirchengemeinde Quickborn-Hasloh einig über ihren neuen Standort. Seit nunmehr zweieinhalb Jahren plant die Kirche den Neubau von Kirche, Pastorat, Kindergarten und betreutem Seniorenwohnungen in der 3400 Einwohner zählenden Gemeinde. Doch eine einvernehmliche Lösung ist bislang nicht gefunden. Seit der Gemeinderat im Sommer vergangenen Jahres die Pläne der Kirche ablehnte, am neuen Netto-Markt am Ortsausgang an der Kieler Straße zu bauen, treffen sich Vertreter von Politik und Kirche im monatlichen Rhythmus, um Alternativen zu beraten. Jetzt soll der Kirchbau auf einer zehn Hektar großen Ackerfläche zwischen Mittelweg, Kirschenallee und Bahnhofstraße realisiert werden. Doch dazu bedarf es noch einer Einigung mit den Grundstücksbesitzern.
"Für uns ist der Druck jetzt raus", sagt die kirchliche Projektplanerin Christiane Löwe. Nach dem Weggang des Pastors Jens Augustin steht das alte Pastorat in Hasloh nun leer. Der Zeitdruck liege nun bei der Gemeinde, da Hasloh bis 2013 unbedingt zehn Krippenplätze gebaut haben muss, sonst fallen Fördergelder des Bundes weg.
Bürgermeister sicher, dass bis zum Sommer eine Entscheidung fällt
Bürgermeister Brummund ist sich der engen Zeitplanung bewusst, bleibt aber zuversichtlich, dass bis zum Sommer eine Entscheidung fällt. "Wir sind auf der Zielgeraden. Die Würfel werden in den nächste Monaten fallen."
Etwa ein Hektar Land werde für den Kirchbau mit Wohnungstrakt für 45 Senioren und Kindergarten benötigt, erläutert Christiane Löwe. Es sei aber auch denkbar, dass die Krippenplätze am Standort der Kindertagesstätte mit 64 Kindern als Anbau realisiert werden. Ob dies günstiger als ein Neubau sei, sollen jetzt Fachleute klären. Die Gemeinde möchte zudem eine Art Gesundheitszentrum schaffen mit Arztpraxis und Apotheke. An der Kieler Straße gab es dafür bereits Investoren. Ob die bei der Planung mitten im Dorf bei der Stange bleiben, ist fraglich. "Wir sind aber grundsätzlich bereit, am neuen Standort in der Mitte Haslohs zu bauen" betont Christiane Löwe. "Damit können wir sehr gut leben." Ob das auch für die Bevölkerung Haslohs gilt, müsse die weitere Diskussion in der Politik zeigen. "Ich kann mir gut vorstellen, dass dazu noch die Einwohner befragt werden." Die Projektleiterin, die auch andere Bauvorhaben im Kirchenkreis betreut hat, gibt zu: "Hasloh ist extrem langwierig." Zwei Jahre seien mit viel Diskussion ohne konkrete Beschlüsse vertan worden.
So plante die Kirche ursprünglich die betreute Seniorenwohnanlage auf dem alten 5700 Quadratmeter großen Kirchgrundstück. Doch das stieß auf erheblichen Widerstand bei den Anwohnern. Dann wurde der Standort am Netto-Markt abgelehnt.
So sagt denn auch CDU-Fraktionschef Wolfgang Jendretzky: "Wir müssen irgendwann mal einen Standort für die Kirche haben." Auf der jetzt zur Debatte stehenden Ackerfläche wäre "Platz genug". Spätestens im ersten Quartal müsse eine Entscheidung fallen.