Nach dem Gang in die Insolvenz hat das Tornescher Traditionsunternehmen Otto Krosanke GmbH und Co. wieder eine Zukunft

Tornesch. Der Betrieb am Tornescher Lindenweg, für den im Frühsommer Insolvenzantrag gestellt werden musste, wird im Rahmen einer übertragenen Sanierung von der Gründerfamilie fortgeführt. Das gab gestern der Pinneberger Rechtsanwalt Boris Reski bekannt, der vom Amtsgericht Pinneberg als Insolvenzverwalter für das Unternehmen eingesetzt worden war.

Zur Gründerzeit wurden die Waren mit Pferd und Wagen transportiert

Die Firma, die sich auf nationale und internationale Transporte spezialisiert hat, wurde vor mehr als 100 Jahren in Hamburg gegründet. Damals wurde das Hab und Gut noch per Pferd und Wagen transportiert. Heute sind es die großen gelben Laster des Unternehmens, die deutschlandweit und auch über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus tätig sind. Die Firma hat sich auf einen so genannten Mallorca-Shuttle spezialisiert und fährt alle zwei Wochen auf Deutschlands liebste Insel, wo auch eine Lagerhalle sowie ein Büro betrieben werden. Am Standort Tornesch können auch Möbel für einen längeren Zeitraum eingelagert werden.

Aufgrund höherer Außenstände konnte Geschäftsführer und Inhaber Gerhard Kopp, der das Unternehmen erst Anfang 2007 von der Gründerfamilie übernommen hatte, ein Insolvenzverfahren nicht mehr abwenden. "Zum Zeitpunkt der Insolvenzanmeldung verfügte das Unternehmen noch über 14 Beschäftigte", erläuterte Insolvenzverwalter Boris Reski. Er hatte die Geschäfte am Lindenweg unverändert weiter geführt, die Mitarbeiter erhielten von Mitte Juni bis Mitte September ein Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit.

Allen Mitarbeitern wurde gekündigt, viele sollen übernommen werden

Inzwischen hat sich die Gründerfamilie, die in Hamburg eine weitere Spedition betreibt, dazu entschieden, den Betrieb in Tornesch wieder in Eigenregie zu übernehmen. Die Immobilie am Lindenweg befand sich weiterhin im Besitz der Familie Krosanke. Die 14 Mitarbeiter haben allerdings vom Insolvenzverwalter zunächst die Kündigung erhalten. Ein Teil soll jedoch von den alten und neuen Eigentümern übernommen werden.