Von Frühjahr 2013 an sollen die Züge der Linie A1 pünktlicher und vielleicht auch häufiger fahren
Bönningstedt. Die letzte eingleisige Lücke auf der AKN-Strecke zwischen Hamburg und Kaltenkirchen wird jetzt geschlossen. Zwischen Bönningstedt und der Landesgrenze zu Hamburg entsteht auf 1,1 Kilometer Länge ein zweites Gleis für die Regionalbahn. Diese Maßnahme, die im Frühjahr 2013 abgeschlossen sein wird, kostet 4,6 Millionen Euro. Den symbolischen ersten Spatenstich nahmen Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Jost de Jager, der Hamburger Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof, AKN-Vorstand Wolfgang Seyb sowie Bönningstedts Bürgermeister Peter Liske vor.
Der zweigleisige Ausbau der Strecke begann im Jahr 2000. Insgesamt entstehen Kosten in Höhe von 250 Millionen Euro. Bereits seit Anfang 2011 wird ein zweites Gleis zwischen Halstenbeker Weg (Schnelsen) und der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein verlegt. Gleichzeitig entsteht an der Halstenbeker Straße der neue Haltepunkt Schnelsen-Süd. Die jetzt gestartete Maßnahme stellt den Anschluss in Schleswig-Holstein her und vollendet das Ausbauprojekt.
"Mit dem zweigleisigen Ausbau der AKN-Stammstrecke zwischen Kaltenkirchen und Hamburg leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Modernisierung der Schienen-Infrastruktur in der Metropolregion Hamburg", sagt AKN-Vorstand Seyb. Die Maßnahme bedeute für die Kunden ein Plus an Fahrplantreue. Bei einer eingleisigen Trasse können sich die Züge nur in den Bahnhöfen und nicht auf freier Strecke begegnen. Sobald einer der Züge also verspätet ist, muss der Gegenzug warten und verspätet sich auch. Dank der Zweigleisigkeit wird also die Pünktlichkeit und Verlässlichkeit erhöht.
Die Zweigleisigkeit dient auch als Voraussetzung dafür, mehr Züge einsetzen und die Taktzeiten verdichten zu können. "Der zweigleisige Streckenausbau ist Voraussetzung dafür, zwischen Kaltenkirchen und der Hamburger Innenstadt eine durchgehende S-Bahn einzuführen", sagt Verkehrsminister Jost de Jager. Wann dies soweit sein könnte, sagte er nicht. Weil sich die Elektrifizierung der Strecke verzögern wird, hat die AKN inzwischen neue Dieselloks bestellt, die ab 2015 zwischen Kaltenkirchen und Eidelstedt verkehren werden. Während Schleswig-Holstein die Strecke schnell elektrifizieren und ins S-Bahn-Netz einbinden möchte, gibt Hamburg der Linie S 4 bis Bad Oldesloe den Vorzug. Auf der Linie A 1 werden täglich mehr als 10 000 Fahrgäste gezählt. Bürgermeister Liske hofft, dass Bönningstedt beim Straßenverkehr entlastet wird: Wenn mehr Leute auf die AKN umsteigen, könnte die Zahl der Fahrzeuge auf der B 4 und der A 7 reduziert werden.