Armes, armes Pinneberg. Da liegt die Kreisstadt inmitten der Metropolregion Hamburg als einer der reichsten Regionen Europas. Und doch ist Pinneberg das Griechenland Schleswig-Holsteins. Der Schuldenstand wächst und wächst, im aktuellen Haushalt klafft ein fast acht Millionen Euro tiefes Loch. Wie die Griechen von Europa, sollen die Pinneberger vom Land gerettet werden.
Aber wer unter den Rettungsschirm will, muss sich auf Jahre dem Spardiktat unterwerfen. Die Steuern für Bürger und Firmen rauf, die Investitionen inklusive derer für Schulsanierungen runter - so stellt die Landesregierung sich das vor. Und weil klar ist, dass das immer noch nicht reicht, um die Vorgaben zu schaffen, wird Pinneberg letzte Bastionen freiwilliger Leistungen schleifen müssen, wie die Ortspolitiker selbst betonen. Eine Stadt, in der mangels Schwimmbad Kinder nicht mehr Schwimmen lernen können? Eine Stadt, die bei der kulturellen Bildung den Offenbarungseid leistet? Kaum vorstellbar, und sicher kaum noch lebenswert.
Nun hat sich die Pinneberger Verwaltung zuletzt nicht gerade den Ruf größter Effizienz erworben, und viele langjährig tätige Politiker müssen sich fragen lassen, wie gut - oder schlecht - sie gewirtschaftet haben. Aber was nicht vergessen werden darf: Pinneberg erfüllt und bezahlt viele Funktionen eines Mittelzentrums für seine Umlandkommunen. Für die wird es auch dunkel, wenn in Pinneberg der Letzte das Licht abschaltet.