Alte Menschen und junge Familien in Pinneberger Hochhaus wochenlang in Nöten

Pinneberg. In einem siebenstöckigen Wohnhaus in Pinneberg haben die Mieter mehrere Monate ohne Fahrstuhl zurechtkommen müssen. "Wir bedauern das sehr", sagt Katja Weisker, Pressesprecherin des großen Wohnungsunternehmens Deutsche Annington. Sie setzte nach einem Anruf der Pinneberger Zeitung die Handwerker unter Druck. Und tatsächlich: Seit Freitag funktioniert der Aufzug wieder.

Bis dahin haben besonders die beim Gehen gehandicapten Bewohner leiden müssen. Aber auch junge Familien hatten ihre Not. Bis in den sechsten Stock musste eine Familie ihre drei kleinen Kinder tragen.

Kein Hausmeister vor Ort und die Servicenummer endet im Nirgendwo

"Es gibt hier keinen Hausmeister. Und über die Servicenummer werde ich nur mit einem Call Center verbunden, das mich wiederum in die technische Abteilung weiterleitet, und dort werde ich wieder auf die Vermieter verwiesen", klagt eine 74 Jahre alte Dame. Sie lebt seit mehr als drei Jahrzehnten in dem hohen Haus an der Rabenstraße 50. Gut 50 Familien und Einzelpersonen wohnen dort. Vor sieben Jahre hatte die Deutsche Annington die Regie von der Big-Heimbau übernommen.

"Doch in diesem Winter fiel die Heizung aus. Das Wasser blieb kalt", schimpft die alte Dame. Am schlimmsten erging es ihr in den vergangenen Wochen. Denn sie konnte ihr Fahrrad aus der Wohnung nicht über die Treppe nach unten schleppen, um einzukaufen.

Pressesprecherin bestätigt Ausfälle von Heizung und Aufzug

Pressesprecherin Weisker bestätigt, dass Ende April an der Heizungsanlage gearbeitet worden sei. Vier Tage hätten die Mieter leider kein heißes Wasser zur Verfügung gehabt. "Das war sicherlich unangenehm."

Unangenehm ist der Sprecherin des Wohnungsunternehmens auch, dass der Fahrstuhl zwischen Himmelfahrt und 18. Mai das erste Mal ausgefallen war. "Dann hatten unsere Techniker ihn wieder in Gang gesetzt. Doch nach einer Woche war er wieder kaputt", bedauert Katja Weisker. Vor ein paar Tagen schien das Problem erneut gelöst. Ein dringend benötigtes magnetisches Ersatzteil war beschafft. Doch das allein genügte nicht. Der Fahrstuhl blieb wieder stehen.

"Wir schreiben jetzt die Mieter an, dass sie in einer Art Internet-Supermarkt bestellen können", berichtete die Pressesprecherin. So hätten mögliche Versorgungslücken für gehbehinderte Bewohner verhindert werden sollen. Doch diese Lösung kann sich das Unternehmen noch einmal sparen - bis zum nächsten Fahrstuhldefekt.

Annington gehört zu den größten deutschen Wohnungsunternehmen

Der Vermieter, die Deutsche Annington Immobilien-Gruppe ist kein kleiner Konzern. Zu ihm zählen etwa 217 000 vermietete und verwaltete Wohnungen. Mehr als 1000 Mitarbeiter sind beschäftigt. Damit gehört Annington zu den führenden deutschen Wohnungsunternehmen mit Miet- und Eigentumswohnungen an 630 deutschen Standorten "ergänzt um kundenorientierte Serviceleistungen".

www.deutsche-annington.com