Die “Brücke“, die sich um Menschen mit psychischen Problemen kümmert, wird den gastronomischen Betrieb bewirtschaften. Nach dem Start am 1. Juli wird jeweils von 12 bis 22 Uhr geöffnet.
Elmshorn. Eigentlich sollte das Richtfest bereits vor zwei Monaten stattfinden. "Der harte Winter hat das verhindert", so Volker Claaßen, Vorsitzender der Brücke Elmshorn. Der Verein, der sich insbesondere um Menschen mit psychischen Problemen kümmert, wird ab Juli im Steindammpark eine Gastronomie betreiben - und damit das Naherholungsgebiet mitten in der Stadt erheblich aufwerten!
680 000 Euro kostet das Bauwerk, das am Donnerstag in einer Feierstunde gerichtet wurde. "Bereits vor mehr als zehn Jahren ist die Idee entstanden, ein Café im Steindammpark zu schaffen", so Bürgermeisterin Brigitte Fronzek. Sie habe schon manchmal Zweifel gehabt, ob es noch zu einer Realisierung komme. "Umso mehr freue ich mich, dass die Pläne jetzt umgesetzt werden und wir die Brücke Elmshorn als Betreiber gewinnen konnten." Der Verein baut seit November auf einem Erbpachtgrundstück der Stadt direkt am Seeufer.
Die Eröffnung der Gastronomie soll pünktlich am 1. Juli erfolgen. "Wir werden täglich von 12 bis 22 Uhr öffnen, am Wochenende eventuell auch früher", so Brücke-Geschäftsführer Detlef Witthinrich. Im Innenbereich würden 60 Plätze entstehen, weitere 40 auf der großen Außenterrasse direkt am See. Durch mobile Wände kann das "Innenleben" je nach Bedarf verändert werden. Die beiden Räume können auch für geschlossene Veranstaltungen wie Familienfeiern oder Fortbildungen gemietet werden. Auch sind Veranstaltungen wie etwa Kunstausstellungen angedacht.
Das Zentrum am Nordufer des Sees soll in erster Linie als Treffpunkt, Veranstaltungsort und Integrationsbetrieb für Menschen mit und ohne Handicap dienen. Die Brücke will 5,5 feste Stellen für Servicekräfte schaffen, wobei 40 Prozent an Personen mit psychischen Behinderungen fallen sollen. Außerdem sollen - je nach Jahreszeit und Auslastung - Saisonkräfte eingestellt werden.
Vorgehalten werden soll ein umfassendes gastronomisches Angebot. Daher hat die Brücke inzwischen den bisherigen Arbeitstitel "Café im Steindammpark" ad acta gelegt. Aktuell wird das Projekt als "Integratives Zentrum im Steindammpark" bezeichnet. Das ist jedoch nicht der Weisheit letzter Schluss. "Wir haben einen Namenswettbewerb ausgerufen", so Witthinrich. Insgesamt 204 Vorschläge seien eingegangen. Der Favorit wird Ende April gekürt.
Einen kleinen Wermutstropfen konnte er den Richtfest-Besuchern nicht ersparen. "Wir werden mit den kalkulierten Baukosten nicht ganz auskommen." Wie viel teurer das Projekt wird, stehe noch nicht fest. "Es wird sich um einen nennenswerten Betrag handeln." So würden insbesondere die Sanitär- und Elektroarbeiten mehr kosten als ursprünglich angenommen. "Wir bleiben im Rahmen der für uns maximal zumutbaren Belastung", so Witthinrich weiter.
Um das zu erreichen, wurden bereits Einsparpotenziale ausgeschöpft. So haben sich die Betreiber dazu entschlossen, auf die eigentlich geplante Seebühne zu verzichten.