Schon als Junge übte Helge Heggblum mit Papas Videokamera und spielte Szenen aus Hitchcock-Krimis nach.

Quickborn. Wenn Helge Heggblum gefragt wird, welche seiner mittlerweile zahlreichen Filmproduktionen die für ihn wichtigste war, dann antwortet er "Only Ju". Dabei handelt es sich nicht um mangelnde Englisch Kenntnisse, denn der Titel heißt wirklich "Only Ju" und nicht "only you". Denn es handelt sich um eine 52-minütige Dokumentation über das Flugzeug Junkers Ju 52, welche die Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung wieder in Stand gesetzt hat und mit der Rundflüge gemacht werden. Nicht nur wegen der "Tante Ju", wie das Flugzeug liebevoll genannt wird, sondern auch wegen der Aufnahmen, die am letzten Betriebstag auf dem Berliner Flughafen Tempelhof gedreht wurden, hat dieser Film für den 35-Jährigen eine große historische Bedeutung.

Wichtig ist für Heggblum außerdem, dass er seit 2004 Haus-und-Hof-Filmer des Hamburger Tierparks Hagenbeck ist. "Der Kontakt ist inzwischen ein wirklich freundschaftlicher", sagt er. So hat Heggblum unlängst die Geburt eines Elefantenbabys aufgenommen und hat unter anderem die Haie direkt in ihrem Becken gefilmt. Das hat ihm auch eine Mitarbeit an der NDR-Produktion "Leopard, Seebär & Co." im vergangenen Jahr eingebracht.

Schuld an seiner Leidenschaft für den Film sei sein Lehrer Ingo Siebers am Quickborner Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium gewesen. "Der hat mit uns eine Verfilmung von Hamlet analysiert", sagt Heggblum. Das hat bei ihm das Interesse geweckt, wie Filme gemacht werden. Verbotenerweise hat er sich dann die neue Videokamera seines Vaters ausgeliehen, wenn der zur Arbeit war, um mit Freunden unter anderem Szenen aus Hitchcock-Filmen nachzudrehen. An dem Altmeister des Suspense hat ihn besonders fasziniert, wie er Spannung erzeugt, ohne Gewaltszenen direkt zu zeigen. Und hat der Vater nichts bemerkt? "Ich glaube schon, dass er es wusste", sagt der Filmemacher mit einem Schmunzeln. "Irgendwann hat er nämlich ein Schnittpult angeschafft, das er selber nie benutzt hat."

Erstes Aufsehen erregte Heggblum mit einem Hochzeitsfilm im Familienkreis. Den fanden alle so gut, dass weitere Aufträge folgten. Sogar Firmenporträts sollte er drehen, allerdings benötigten die Auftraggeber eine Rechnung. Deshalb meldete er noch in der elften Klasse ein Gewerbe an. Sich an einer Filmhochschule zu bewerben, kam ihm allerdings nicht in den Sinn. "Das sollte nur ein Hobby sein." Stattdessen machte er eine kaufmännische Lehre bei der Firma Rode in Norderstedt, die auch große Kameras verkauften. So lernte er während der Ausbildung, mit diesen Geräten umzugehen.

Erst 2004 machte der junge Mann sein Hobby zum Beruf und gründete die Firma HH-Film. Seitdem dreht er Lehrfilme, Werbespots fürs Kino und vieles mehr.

An kreativen Ideen mangelt es dem Quickborner nicht. Sein Traum wäre es, einmal einen Spielfilm zu drehen. Im Kleinen gibt es den schon. Mit Jugendlichen und der Stadtjugendpflege hat er jüngst in Quickborn den Film "Der Schatz vom Elsensee" gedreht.

www.hh-film.de