Strahlende Gesichter im Industriemuseum Elmshorn - schneller als erwartet ist es um eine einzigartige Sammlung von Steingut der ehemaligen Elmshorner Firma C. & E. Carstens reicher.
Elmshorn. Dem Förderverein des Museums wurde 2007 die Sammlung König zum Kauf angeboten. Sie umfasst etwa 1000 Stücke, die bei "Pott-Carstens" hergestellt worden sind und einen hervorragenden Querschnitt durch die Produktpalette des Unternehmens bieten.
Dank des kunstfreundlichen Brillen-Unternehmers Günther Fielmann konnte die Sammlung schneller als gedacht komplett erworben werden. Fielmann hat es sich zur Aufgabe gemacht, kleine Museen finanziell zu unterstützen.
Der letzte jetzt erworbene Sammlungsteil enthält Kunstkeramik, mit deren Hilfe die Steingutfabrik die wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu überwinden suchte. Anfang der 30er-Jahre begannen der Kunstkeramiker Siegfried Möller und der Keramiker Franz Eggert für die Elmshorner Firma zu arbeiten. Sie entwarfen "Sgraffito-Fayencen", die auf der damaligen Leipziger Frühjahrsmesse vorgestellt wurden. Für das Unternehmen arbeitete in dieser Zeit auch Artur Henning, der beim Machtantritt der Nazis seine Professur an der Keramischen Fachschule in Bunzlau verloren hatte.
Neben der keramischen Massenware entstanden so in Elmshorn auch viele Einzelstücke, deren künstlerische Qualität heute mehr denn je geschätzt wird. Ein großer Ausstellungswert liegt deshalb in dem künstlerischen Rang der ästhetischen Produkte und ihrer überregionalen Bedeutung.