Bis zu 14 Kinder werden ein Jahr betreut. Ämter, Beratungsstelle, Kindergärten und Kinderhilfswerk arbeiten zusammen.

Quickborn. Das Kinderhilfswerk und die Beratungsstelle "Wendepunkt" starten mit der Stadtjugendpflege, Kindergärten und Schulen in Quickborn ein Pilotprojekt, das verhaltensauffälligen Kindern "helfen soll, wieder in die Spur zu kommen", wie es Kinderhilfswerk-Vorsitzender Richard Janssen ausdrückt. Bis zu 14 Kinder werden jetzt ein Jahr lang von einem Paten individuell betreut. 10 000 Euro stellt das Kinderhilfswerk dafür zur Verfügung.

Das Projekt "Patenschaft als Teamwork" soll die Kinder durch positive Einflussnahme in ihrer Persönlichkeit stärken, erläutert Ingrid Kohlschmitt vom "Wendepunkt". "Viele Kinder erfahren zu Hause keinerlei Anerkennung. Wir haben mit Eltern zu tun, die nicht wissen, was ihr Kind gut kann oder was sie an ihm mögen. Soviel ist bereits in der Erziehung schief gelaufen."

In diesen Fällen soll jetzt ein professioneller Pädagoge unterstützend eingreifen. Wenn sich jemand um sie kümmert, sie lobt und fördert, "lernen die Kinder, stolz auf sich zu sein", sagt Kohlschmitt. "Statt immer für Kummer zu sorgen, erleben die Kinder, erfolgreich zu sein." Das stärke "das Immunsystem ihrer Seele", sagt Kindergartenleiterin Edeltraud Wiebe.

Die Paten werden auf ihre Aufgaben vorbereitet und geschult. Und die Eltern der Kinder werden in das Projekt einbezogen und einzeln beraten. So kommen die Paten auch mit der Videokamera in die Familien, um das Verhalten zwischen Eltern und Kindern im Alltag zu dokumentieren. Auch dabei sei die positive Verstärkung der Schlüssel zum Erfolg, erklärt Kohlschmitt. "Wir zeigen nicht, was falsch läuft. Wir achten nur darauf, wo Ansprache zu besserem Verständnis führt. Das ist die Keimzelle für eine Kultur der Anerkennung." Ein Kinderzirkus, in dem Kinder vor Zuschauern Beifall erhalten, findet, bildet den Abschluss dieses Patenprojektes.