Für das Forschungszentrums müssen an der Holzkoppel 27 Bäume abgeholzt werden. Gespräch bei der Bürgermeisterin.

Schenefeld. Weil der Röntgenlaser mitsamt Forschungszentrum nach Schenefeld kommt, müssen an der Holzkoppel 27 Bäume abgeholzt werden. Diese Ausgangslage sorgte im städtischen Bauausschuss für einen Sturm im Wasserglas. Mitglieder aller vertretenen Fraktionen regten sich über den geplanten Kahlschlag auf.

Doch das war aus Sicht von SPD-Fraktionschef Peter Schmidt nur "viel Lärm um fast nichts". Die 27 Bäume westlich der Zufahrt, überwiegend Stieleichen, müssen beseitigt werden, damit die Holzkoppel zunächst zur Baustraße und später als Zufahrtstraße für das milliardenschwere internationale Forschungsprojekt des Deutschen Elektronen-Synchrotrons (Desy) werden kann.

Schmidt hat kein Verständnis für die aktuellen Aufgeregtheiten und schließt dabei nicht nur die Christdemokraten, sondern auch seine Parteifreunde mit ein. Denn der langjährige Schenefelder Kommunalpolitiker hat sich einfach mal die Protokolle und den Planfeststellungsbeschluss von 2005 in aller Ruhe vorgenommen. Und siehe da: "Es gibt überhaupt nichts Neues", sagt Schmidt. Schon im Planverfahren war die Beseitigung der Bäume, verbunden mit Ausgleichsmaßnahmen im Verhältnis 1 : 3, festgeschrieben worden. "Und dem haben damals auch die Christdemokraten zugestimmt", sagt Schmidt. Allerdings hätten im Laufe der Zeit einige Personen gewechselt, so dass es wohl Erinnerungslücken gegeben habe. Stadtplaner Günter Leimert, der im Ausschuss wegen der geplanten Baumfällung den Kopf hinhalten musste, bestätigt Schmidts Erkenntnisse. Zwar seien die Maßnahmen jetzt erneut in einer städtebaulichen Vereinbarung festgeschrieben worden. Dieses Vertragswerk hänge von der Zustimmung der politischen Gremien ab. Ob damit das Verfahren verzögert werden könnte, ist offen. Damit es nicht dazu kommt, hat Bürgermeisterin Christiane Küchenhof die Fraktionschefs für Mittwoch zu einem klärenden Gespräch eingeladen.

Mit den Bauarbeiten soll Mitte 2008 begonnen werden. Dann wird mit täglich 640 Lkw-Fuhren gerechnet. Später soll die reguläre Verkehrsbelastung bei 600 Pkw pro Tag liegen.