SCHENEFELD. Der Vorwurf, die Manager der Soka-Bau, hielten nicht Wort, wäre unzutreffend: Wie im vergangenen Jahr angekündigt, zieht die Wiesbadener Firma, eine Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes, in der Auseinandersetzung mit sanierungsunwilligen Mietern ihrer Schenefelder Reihenhäuser jetzt die Daumenschrauben an. In 18 Fällen wurde Klage vor dem Amtsgericht Pinneberg eingereicht, weil sich die Bewohner gegen die Zwangssanierung gewandt hatten.

Hintergrund der Streitigkeiten ist - wie berichtet - das Vorhaben, 247 Reihenhäuser der Schenefelder Siedlung mit Millionenaufwand zu sanieren. Im vergangenen Jahr war den Bewohnern, die sich gegen diese Maßnahme wandten, mit massiven Mieterhöhungen gedroht worden. Soka-Bau werde "ohne weitere Vorankündigung die Baumaßnahme auf gerichtlichem Weg" durchsetzen.

Widerstand gegen die aufwendigen Umbauten gab es von den Mietern, weil diese teilweise eine Menge Geld in Werterhalt und Modernisierung der arg verfallenen Häuser gesteckt hatten. Die Mieter berufen sich auf Zusagen von früher, bei einzelnen Behausungen könne auf eine Sanierung verzichtet werden. Soka kontert: Erst später sei festgestellt worden, dass die Häuser nur zeilenweise saniert werden könnten.

Soka-Sprecher Michael Delmhorst hofft jetzt, dass das Amtsgericht den Sanierungsanspruch durchsetzen wird. Der Richterspruch sei maßgebend für das weitere Verfahren. Allerdings ließ Delmhorst offen, ob die Soka-Bau bei negativem Ausgang in die nächste Instanz gehen wird.