Quickborn. Einer der dringendsten Sanierungsfälle unter den städtischen Gebäuden in Quickborn ist unbestritten die Goetheschule. Für die 350 Grundschüler und ihre Lehrer, die täglich in dem 1966 errichteten Gebäude zusammenkommen, gibt es jetzt einen Hoffnungsschimmer: Noch im ersten Quartal soll die Politik entscheiden, wie es mit der Lehreinrichtung, in deren Keller die Spieliothek angesiedelt ist, weitergeht. Zwei Optionen sind im Gespräch: eine Sanierung des Gebäudekomplexes - oder ein Neubau.

Die Liste der Probleme an der Goetheschule ist lang. Die Fassade entspricht in Sachen Wärmedämmung nicht mehr dem Stand der Technik und müßte komplett erneuert werden. Auch eine umfangreiche Modernisierung des Flachdaches ist unumgänglich, weil immer wieder Leckagen auftreten. Last but not least ist die Gebäudetechnik völlig veraltet. Heizkörper und Heizungsrohre müßten größtenteils erneuert, die Sanitärbereiche sogar komplett saniert werden.

In dem Gebäude wurden in den vergangenen Jahren außerdem umfangreiche Messungen auf Schadstoffbelastungen, zum Beispiel auf Holzschutzmittel und Asbest, vorgenommen. Immerhin gab es dabei keine Beanstandungen. "Die gemessenen Werte sind weit von den gesetzlichen Grenzwerten entfernt, das Gebäude kann völlig unbedenklich genutzt werden", so Burkhard Arndt, Leiter des Fachbereichs Bildung.

Er betont, daß die Planungen der Verwaltung auf eine Sanierung des Gebäudes hinauslaufen. "Wir sind derzeit dabei, die Kosten für die umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen zu ermitteln." Er gehe davon aus, daß gesicherte Daten bis Ende Februar vorliegen. Daraus, so Arndt weiter, könne sich jedoch auch ableiten, daß ein Neubau der Goetheschule "wirtschaftlicher als eine Sanierung einzuschätzen ist".

Die Faustformel: Wenn die Sanierungskosten 80 Prozent der Summe ausmachen, die ein Neubau "verschlingt", lohnt sich eine Modernisierung rechnerisch nicht mehr. Arndt: "Ab dieser Grenze bezuschussen Land und Kreis keine Sanierung mehr, sondern nur noch einen Neubau." Und auf die "Finanzspritze" könne Quickborn nicht verzichten.

Bisher ist im Haushalt 2006 eine Summe von 260 000 Euro für die Goetheschule eingeplant, die für die dringend erforderliche Brandschutzsanierung gedacht war. Die Mittel müssen erheblich aufgestockt werden - egal, welche Alternative die Kommunalpolitiker wählen. Die SPD hat bereits ins Spiel gebracht, einen Neubau nicht mehr an der Goethestraße, sondern am Schulzentrum Süd neben Gymnasium und Realschule anzusiedeln. Dort könnte dann eine Gemeinschaftsschule entstehen. Verwaltungsmitarbeiter Arndt will diese Gedankenspiele nicht kommentieren. "Derzeit gibt es keine Standortsuche."