SOKA-BAU: 248 Reihenhäuser sollen in Schenefeld saniert werden - die Bürgervorsteherin mahnt rücksichtsvollen Umgang mit alten Mietern an.

Schenefeld. Mit gemischten Gefühlen beobachtet Schenefelds Bürgervorsteherin Heike Mittelberger das größte Sanierungsvorhaben in der Stadt. Die SOKA-BAU will mit einem Kostenaufwand von 28 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren 248 Mietreihenhäuser komplett renovieren und auf den neuesten Stand der Heiz- und Versorgungstechnik bringen. Ziel der Runderneuerung ist es, den Wert der Immobilien zu sichern und Energie einzusparen.

Betroffen von dem Umbau sind 620 Bewohner. Sie müssen während der jeweils zehn Wochen dauernden Grundsanierung ihre in den 60er Jahren errichteten Häuser verlassen. Die SOKA-BAU stellt kostenlos Ersatzwohnraum aus dem Bestand ihrer Geschoßwohnungen und übernimmt auch die Kosten für Umzug und Einlagerung der Möbel.

Um den Bewohnern der Reihenhaussiedlung die Sache schmackhaft zu machen, wird am kommenden Wochenende das erste sanierte Musterhaus präsentiert. Am Sonnabend und Sonntag, 5./6. März, haben die Mieter, aber auch andere Interessierte jeweils von 11 bis 17 Uhr Gelegenheit, das Vorzeigeobjekt am Nachtigallenstieg 3 b zu besichtigen. Als Susanne Wennrich, Leiterin der Geschäftsstelle Pinneberg der SOKA-BAU, gestern das Musterhaus inspizierte, waren Handwerker dabei, die letzten Platten für den Laminat-Fußboden zu verlegen. Bis zum Wochenende soll das Musterhaus komplett mit Ikea-Möbeln ausgestattet werden.

Diese schöne neue Wohnwelt gibt es allerdings nicht für die Mieter. Sie werden mit ihren eigenen Möbeln wieder einziehen, bekommen aber unter anderem ein komplett saniertes Bad, neuen Fußboden und moderne Fenster. Außerdem werden die Räume im Obergeschoß etwas größer, weil die bisherige Loggia in den Wohnbereich integriert ist.

Laut SOKA-BAU gibt es nicht viel Widerspruch unter den Mietern. Doch da hat Schenefelds Bürgervorsteherin Heike Mittelberger andere Informationen. Sie wohnte früher in der stadtbildprägenden Siedlung zwischen Möwenring, Wachtelweg und Op'n Blockhorn und hält engen Kontakt zu Mietern. "Die Verunsicherung und Besorgnis vor allem unter den älteren Bewohnern ist groß", sagt Heike Mittelberger.

Dabei geht es nicht nur um die Beschwernisse des Umzugs, sondern auch um die angekündigten, aber noch nicht bezifferten Mieterhöhungen. Zahlreiche Bewohner seien aus Altersgründen nicht bereit, den Umbau mitzumachen und hätten bereits ihr Mietverhältnis gekündigt. Die Bürgervorsteherin hofft, daß die SOKA-BAU ihre zunächst angekündigte Option aufrechterhält, eine gewisse Anzahl von Reihenhäusern aus der Komplett-Sanierung herauszunehmen.

Am Montag, 7. März, sollen die Bewohner weitere Einzelheiten erfahren. Die Mieterversammlung im Festsaal des Sportzentrum Achter de Weiden beginnt um 18.45 Uhr.