Stadtjugendpflege hat sich dem Konzept der spielenden Stadt verschrieben. Als erstes wurden bunte Sitzbänke vor dem Rathaus aufgestellt
Quickborn. Die Stadt Quickborn will sich gezielt der jüngeren Generation im Stadtgebiet annehmen. Darum hat die Stadtjugendpflege sich jetzt dem Konzept der spielenden Stadt verschrieben.
Ziel sei es, "eine moderne, soziale, kind- und jugendgerechte Stadt zu gestalten, dies gemeinsam und mit allen Sinnen zu planen", erklärt Stadtjugendpflegerin Birgit Hesse. Systematisch sollen im gesamten Stadtgebiet attraktive Treff- und Spielorte für junge und auch ältere Menschen geschaffen werden. "Kinder sollen sich durch die Stadt spielen können."
Als erster konkreter Schritt wurden jetzt die Sitzbänke vor dem Rathaus erneuert und verschönert, indem sie mit neuen, bunten Sitzflächen versehen wurden. Repariert und angemalt haben sie die 15 Mitarbeiter der Werkstatt, die Langzeitarbeitslose beschäftigt und bereits zahlreiche Projekte für die Stadtjugendpflege machte.
"Das ist unsere Lieblings-Kooperation", sagt Werkstatt-Leiter Christian Rode. "Mit der Stadtjugendpflege ist es immer eine angenehme Zusammenarbeit." So hat die Werkstatt Klettergerüste vor dem Haus der Jugend im Ziegenweg angebracht und auch den dortigen Parcours der Sinne gestaltet.
Nun sollen die Sitzbänke vor dem Rathaus noch ein spielerisches Element erhalten, kündigt Birgit Hesse an. Dazu werden Spieltische angeschafft, die Spiele wie Schach, Mühle und Dame ermöglichen. Solche Spielflächen sollen nun sukzessive im ganzen Quickborner Stadtgebiet geschaffen werden. "Wir wollen uns durch die ganze Stadt spielen." Insgesamt steht der Stadtjugendpflege ein Budget von 55 000 Euro im Jahr zur Verfügung.
Auch die neue Außenstelle am Freibad 25 soll in dieses Konzept integriert werden, kündigt Hesse an. So wird die Stadtjugendpflege mit ihren zwölf Mitarbeitern aus dem Rathaus aus- und in dieses Haus am Forum einziehen, in dem jahrzehntelang ein Gardinengeschäft war, das jetzt aufgegeben wurde. Der Umzug ist dort für Mitte Juni geplant. "Wir werden dort im Erdgeschoss ein Kinder- und Jugendbüro einrichten, in dem wir Eltern, Kinder und Jugendliche über alles informieren, was wichtig für sie ist", sagt Birgit Hesse. Dazu gehörten alle möglichen Infos von der Kinderbetreuung bis zu den Sportvereinen. "Das wird kein neuer Treffpunkt sein, sondern eine zusätzliche Anlaufstelle mit Sprechstunde am Freibad und in der Nähe der Regionalschule." Hintergrund des Konzeptes sei die räumliche Veränderung der Lebenswelten in Städten, die gerade Kinder- und Jugendliche besonders trifft, erläutert Hesse. Den Kindern und Jugendlichen stünden immer weniger Spielflächen zur Verfügung, während sie gleichzeitig immer mehr vor dem Computer hockten. "Kinder spielen nur noch wenig draußen."
Das wolle die Stadtjugendpflege durch zahlreiche neue Angebote ändern. In einem ersten Schritt hatte die Stadtjugendpflege gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen einen Kinderstadtplan entworfen, der alle möglichen Treffpunkte benannte und diese auch bewertete.
Nun sollen weitere Spielflächen geschaffen und miteinander vernetzt werden. Bislang unterhält die Eulenstadt 30 Spielräume und Bolzplätze sowie zwei Jugendeinrichtungen mit Wahrnehmungsparcours und einer Boulebahn. Hinzu kommen die Sportstätten, Kindergärten und Schulen.