Norderstedt. 1146 Aktive nehmen nach der Corona-Pause an der 15. Auflage teil. Ein Aspekt macht Organisatorin Dagmar Buschbeck Sorgen.
Der Norderstedter TriBühne-Triathlon ist wieder da. Etwas kleiner zwar, als er vor der Corona-Zwangspause war. Aber bei den Sportlerinnen und Sportlern hat die Veranstaltung nichts von ihrem Flair eingebüßt.
1146 Aktive hatte sich eingefunden, um bei bestem Triathlon-Wetter erst durch den Stadtparksee zu schwimmen, dann auf der Schleswig-Holstein-Straße Rad zu fahren und zum Abschluss um das Gewässer herumzulaufen. „Das Schöne in Norderstedt ist, dass alles so kompakt ist“, sagte Lisa Femerling, die Siegerin des Wettbewerbs Norderstedts beste Athletin.
Norderstedter Sportwoche: Abschlussveranstaltung im Stadtpark
Sie hatte, wie ihre 37 Mitstreiter, während der Sportwoche den sportlichen Dreikampf quasi zweimal absolviert. Denn um den Titel zu bekommen, musste man zuvor beim Langstreckenschwimmen, dem Festival Rad und beim Hamburg Airport Abendlauf angetreten sein.
„Das sind mehrere Veranstaltungen in kurzer Zeit. Das mag ich“, so die 29 Jahre alte Femerling, die zudem den Volkstriathlon und den Detlef-Maerker-Pokal, also den Preis für die schnellste Schwimmerin, gewann.
Ein Quickborner absolviert zwei Triathlons
Zwei „richtige“ Triathlons absolvierte René Croissier. Der 70-Jährige vom TuS Holstein Quickborn startete erst beim Volkstriathlon und trat direkt danach in der Verbandsliga Hamburg für seinen Verein an.
„Ich wünsche uns, dass wir alle in Renés Alter noch so fit sind“, sagte Organisatorin Dagmar Buschbeck ehrfürchtig am Rande einer Siegerehrung. Die meisten Teilnehmer beließen es aber bei einem Wettbewerb. Wie Maite Grabowski aus Kaltenkirchen (23). „Das war mein erster Triathlon“, sagte die angehende Krankenschwester, „ich wollte unter 90 Minuten bleiben. Und das habe ich in 1:27,47 Stunden auch geschafft.“
Ausdauersportler spüren Auswirkungen der Corona-Pandemie
So ganz selbstverständlich war das nicht. „Der Lauf zum Abschluss war echt brutal. Da habe ich gemerkt, dass meine heftige Corona-Erkrankung mit 40 Grad Fieber und schweren Kopfschmerzen erst eineinhalb Monate her ist.“
Stephanie Wellbrock, eine ehemalige Handballerin aus Kisdorf und inzwischen erfahrene Triathletin, schlug in dieselbe Kerbe. „Beim Laufen nach dem Steg im Gegenwind den Hügel hoch – das war, als wäre der Mann mit dem Hammer vorbeigekommen und hätte einmal so richtig zugelangt“, sagte die 43-Jährige. So schwer sei ihr die dritte Disziplin des Triathlons noch nie gefallen.
Oliver Nissen aus Bargteheide triumphiert doppelt
Als Überraschungssieger im Volkstriathlon stand am Ende Oliver Nissen fest. Der 18-Jährige vom TSV Bargteheide hatte ursprünglich nicht geplant, in Norderstedt zu starten. „Aber dann habe ich meinen ersten internationalen Wettbewerb in Riga so richtig verpatzt. Da bin ich in ein Motivationsloch gefallen. Also habe ich mich Mitte August angemeldet“, sagte der Jersbeker, der zudem den Wettbewerb Norderstedts bester Athlet gewann.
Als Teilnehmer der Sportwoche erhielt er eines der begehrten Finisher-Trikots, die es eigentlich nur für die ersten 1000 Angemeldeten gab. „Jetzt habe ich vier, je eines pro Wettbewerb der Sportwoche, und muss mir in absehbarer Zeit keine neuen Jerseys kaufen“, sagte Nissen grinsend.
Ein Drittel weniger Triathlon-Starter als 2019
Beim TriBühne-Triathlon waren rund ein Drittel weniger Aktive als 2019 dabei. „Die Meldezahlen sind zurückgegangen, die Ausfallquote durch Krankheit oder Terminprobleme aber nicht“, sagte Organisatorin Dagmar Buschbeck.
Aber nicht nur die Teilnehmerzahl ging zurück, es herrschte auch Helferschwund. Koordinatorin Britta Wiesmann freute sich letztendlich über 154 Unterstützer. „Aber wir haben einen Aufruf mehr als in den Vorjahren gebraucht, um auf diese Zahl zu kommen. Es haben doch etliche die Auszeit in der Corona-Pandemie genutzt, um sich anders zu orientieren“, so Wiesmann.
Norderstedter Sportwoche: Aquabike feiert Premiere
Erstmals stand die Disziplin Aquabike auf dem Programm. „Dabei wird nur geschwommen und Rad gefahren. Aufs Laufen wird verzichtet. Das ist besonders für Sportler mit Knieproblemen attraktiv“, sagte Britta Wiesmann.
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Das Angebot kam gut an, wie die gesamte Veranstaltung. „Ich überlege, auch 2023 wieder nach Norderstedt zu kommen“, sagte Juliane Stehle (23) aus Großenaspe. Sie studiert in Heidelberg und nutzte ihren Heimaturlaub, um bei der 15. Auflage des TriBühne-Triathlons zu starten. Stehle lobte die mustergültige Organisation, den reibungslosen Verlauf und die gute Atmosphäre: „Das hat richtig Spaß gemacht.“
Jetzt müssen nur noch die anderen Triathleten mitziehen. „Bei unter 1000 Meldungen ist der immense organisatorische Aufwand eigentlich nicht mehr zu rechtfertigen“, sagte Dagmar Buschbeck. Und dieser kritischen Marke kam der Norderstedter Triathlon gefährlich nahe...
Ergebnisse
NORDERSTEDTER SPORTWOCHE, Norderstedts bester Athlet, Gesamtwertung, Männer: 1. Oliver Nissen (TSV Bargteheide Tri) 2:28,44 Stunden; 2. Valentin Steppat (Bovenau) 2:43,33; 3. Marcel Wigger (Sportfreunde Wigger) 2:45,00; 4. Patrick Hartmann (SG Wasserrattten Norderstedt) 2:48,33; 5. Falk Bernhard (Tri Brothers) 2:48,37; Frauen: 1. Lisa Femerling (Triathlon Team HH) 2:45,03; 2. Janina Conradi (Feuerwehr Norderstedt) 3:34,06; 3. Katharina Fehr (HH) 3:35,34; 4. Charmian Thardieu (HH) 3:38,32; 5. Jana Schumacher (RuFV Kisdorf) 3:56,38.
15. TRIBÜHNE-TRIATHLON, Schüler C: 1. Konrad Hinsch (Hamburger Schwimm-Club) 12:47; 2. Sverre Petter Schoof (SC Itzehoe) 13:54; 3. Jacob Sandau (TriSport Holstein by GHN) 14:01. Schülerinnen C:
1. Moana Lehne (Walddörfer SV) 15:09 Minuten; 2. Maja Basten 15:58; 3. Selina D’Amico Granja 17:26 (beide SG Wasserratten). Schüler B: 1. Matheo Sindt 21:35; 2. Janek Heinemann 21:50 (beide TSV-Bargteheide-Tri); 3. Oskar Zappe (FTV-TriKids HH) 21:35. Schülerinnen B: 1. Sofie Sandau (TriSport Holstein by GHN) 19:51; 2. Hedi Winkelmann (TG TriZack Rostock) 19:52; 3. Karla Friedrichsen (SG Wasserratten TriKids) 21:36. Schüler A: 1. Adrian Heigelmann (Tri Team Neumünster) 41:51; 2. Michi Gundlach (SC Itzehoe) 44:48; 3. Len Elsenbach (TSV Bargteheide Tri) 45:07. Schülerinnen A: 1. Anna Hoppe 45:01; 2. Aili Marie Hoffmann 45:16; 3. Jette Ungewitter 45:21 (alle TSV Bargteheide Tri). Jugend B männlich: 1. Jonas Hamm (USC Kiel ) 37:34; 2. Jesse Hinsch (Hamburger SC) 37:39; 3. Lasse Reusch (TriSport Lübeck) 38:06; weiblich: 1. Kene Marlin Löwe (Hamburger SC) 40:42; 2. Lene Frenzel (TriSport Lübeck) 41:14; 3. Bette Schwarz (TriSport Holstein by GHN) 42:30; Jugend A männlich: 1. Leon Raeder (TSV Bargteheide Tri) 1:00,54 Stunden; 2. Christopher Puck (FTV-TriKids HH) 1:04,49; 3. Ben Lafrentz (Hamburger SC) 1:06,40; weiblich: 1. Cosmea Heinze (SV Rethwisch) 1:11,02; 2. Jacklyn Tiedtke (SG Wasserratten TrKids) 1:12,41;
3. Johanna Buroh (Triabolos Triathlon HH) 1:13,58. Junioren: 1. Lukas Ulka (TSV Bargteheide Tri) 1:01,26;
2. Adam Rößl (Ellerau) 1:19,33; 3. Nikos Rummler (Gymnasium Ohmoor) 1:20,25. Juniorinnen: 1. Lisa Schröder (Norderstedt) 1:31,03; 2. Hannah Prohl (Ellerau Holst) 1:42,17; 3. Janne Mewis (Gymnasium Ohmoor) 1:47,08. Volkstriathlon männlich: 1. Oliver Nissen (TSV Bargteheide Tri) 1:00,13; 2. Lars Martensen (TriSport Holstein by GHN) 1:04,28; 3. Angel Rodriguez Fernandez (FC St. Pauli Triathlon) 1:05,03; weiblich: 1. Lisa Femerling (Triathlon Team HH) 1:09,12; 2. Celine Stockrahm (TriSport Holstein by GHN) 1:11,32; 3. Paula Bungert (Fri Ööwingsflose) 1:12,30. Olympischer Triathlon männlich: 1. Tom Robin Kühnholz (Kaifu Tri Team) 2:06,31; 2. Marlon Thomas (HH) 2:08,00; 3. Rui Santos (HH) 2:10,51; weiblich: 1. Manu Dierkes (Heikotel Tri Team HH) 2:24,38; 2. Maria Marrocu (Philips LG) 2:32,15; 3. Katja Reuschlein (HH) 2:36,24.