Drochtersen. Eintracht Norderstedt verliert mit 1:3 in Drochtersen. So reagiert Trainer Olufemi Smith auf den zeitweise desolaten Auftritt.
Die schwarze Serie von Regionalligist Eintracht Norderstedt bei der SV Drochtersen/Assel setzt sich fort. Auch im sechsten Anlauf konnten die Garstedter bei den „Drosseln“ nicht gewinnen, kassierten stattdessen ein verdientes (1:3). „Wir haben in der ersten Halbzeit eklatante, haarsträubende Fehler produziert. Drochtersen musste sich nicht eines seiner Tore wirklich erspielen. Das werden wir intern aufarbeiten müssen“, kündigte Trainer Olufemi Smith direkt nach der Partie eingehende Gespräche mit seinen Spielern an.
Diese hatten das Spiel in den ersten 45 Minuten in der Tat schlicht verschenkt. Nicht nur an Drochtersen. Sondern speziell an deren Stürmer Alexander Neumann. Das erste Präsent – tatsächlich sogar an seinem 33. Geburtstag – erhielt der Routinier im Angriff der Gastgeber in der neunten Spielminute: Der sonst so zuverlässige Eintracht-Abwehrchef Fabian Grau schlug nach einem Freistoß in den Sechzehner über den Ball, Neumann nahm den Ball dankend auf und lupfte ihn herrlich zum 1:0 ins Netz.
Eintracht Norderstedt: „Wir haben eklatante, haarsträubende Fehler produziert“
Drei Minuten später musste Neumann noch weniger für seinen zweiten Treffer tun. Eintrachts Torwart Lars Huxsohl spielte ihm bei einem Passversuch den Ball versehentlich direkt an die Brust. Neumann bedankte sich mit dem Schuss zum 2:0 ins leere Tor. Der lupenreine Hattrick war schließlich in der 34. Minute perfekt. Jonas Behounek wurde von Huxsohl angespielt – und verlor die Kugel durch eine falsche Bewegung an Neumann. Dieser stürmte erfreut auf Huxsohl zu, dribbelte ihn aus und durfte wieder ins leere Tor vollenden.
In der Halbzeit reagierte Olufemi Smith auf die schwache Vorstellung seines Teams mit durchaus beachtlichen Wechseln. Kapitän Juri Marxen musste für Talent Tjark Hildebrandt auf der Rechtsverteidigerposition weichen. Innenverteidiger Yannik Nuxoll verlor seinen Platz an André Wallenborn. Dieser verteidigte nun links in der Innenverteidigung, Grau wechselte auf die rechte Seite der Innenverteidigung.
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Direkt nach der Pause blitzt einmal das Potenzial auf
Tatsächlich wurde das Spiel der Eintracht nun kurzfristig besser. Was alles drin gewesen wäre für die Gäste in dieser Begegnung, zeigte der Anschlusstreffer, bei dem die Garstedter ihr spielerisches Potenzial offenbarten. Hildebrandt spielte auf der rechten Seite schnell Kangmin Choi frei, dessen Hereingabe der diesmal im Mittelfeld auf der Acht agierende Jan-Pelle Hoppe aus sechs Metern per Kopf vollendete (46.). „Wir hatten uns als Minimalziel vorgenommen, die zweite Hälfte zu gewinnen. Aber natürlich war unsere Hoffnung, mit zwei Treffern noch mal Unruhe bei Drochtersen zu erzeugen, um doch noch etwas zu holen“, sagte Smith später.
Doch er durfte sich nur über das Erreichen des Minimalziels freuen. Drochtersen verteidigte die Eintracht weitgehend gut weg. Dennoch hätte es noch spannend werden können. Beispielsweise nach einer Freistoßflanke von Rico Bork, die Jan Lüneburg per Kopf in die Mitte ablegte. Dort verpassten Elias Saad, Wallenborn und Hoppe haarscharf das 3:2 (65.). Die wenigen Kontersituationen, die Drochtersen sich erspielte, führten auf der anderen Seite auch nicht mehr zum Erfolg. So blieb es bei der letztlich folgerichtigen Niederlage für Eintracht Norderstedt.
„Nur 45 Minuten Fußball auf Regionalliganiveau“
„Wer in der Regionalliga Nord nur 45 Minuten auf Regionalliganiveau Fußball spielt, nimmt eben in aller Regel nichts mit“, sagte Smith. Trotz aller Enttäuschung war er aber von einer Wutrede weit entfernt. „Wir wollen jetzt auch nicht alles in Schutt in Asche legen. Wir haben zwei ordentliche Partien gespielt und nun in Drochtersen eine schlechte erste Halbzeit“, so Smith. „Fakt ist aber, dass wir zu wenig Punkte haben und sich dies ändern muss. Gott sei Dank geht es am Dienstag schon weiter.“
Die dann anstehende Aufgabe ist für die mit zwei Punkten aus drei Spielen in dieser Saison nach wie vor sieglose Eintracht jedoch kein Zuckerschlecken. Mit dem Hamburger SV II (sieben Punkte) erwarten die Garstedter (18.30 Uhr, Edmund-Plambeck-Stadion, Ochsenzoller Straße 58) einen noch ungeschlagenen Kontrahenten. Um der Gefahr vorzubeugen, sich für längere Zeit in de Abstiegszone der Regionalliga Nord einzurichten, hilft gleichwohl nur ein Sieg. Voraussetzung dafür: 90 Minuten konzentrierter Regionalligafußball, nicht nur 45.
SV Drochtersen/Assel - Eintracht Norderstedt 3:1 (3:0).
Tore: 1:0, 2:0, 3:0 Alexander Neumann (8./13./33.), 3:1 Jan-Pelle Hoppe (46.).
Zuschauer: 549.
Eintracht Norderstedt: Huxsohl - Marxen (46. Hildebrandt), Nuxoll (46. Wallenborn), Grau, Bork (75. Kummerfeld) - Behounek – Hoppe (66. Brendel), Williams - Choi, Lüneburg, Saad.