Hamburg. Regionalligist gewinnt das letzte Testspiel der Wintervorbereitung beim FC St. Pauli II. Rico Bork trifft beim Comeback doppelt.
Fußball-Regionalligist Eintracht Norderstedt ist die Generalprobe für den Ligaauftakt gegen Holstein Kiel II am nächsten Sonntag gelungen. Mit 4:2 (2:2) siegten die Garstedter im staffelinternen Freundschaftsspiel beim FC St. Pauli II.
Doch trotz des glänzenden Ergebnisses und des größtenteils starken Auftritts war nicht alles Gold. Schon nach drei Minuten geriet die Eintracht vielmehr in Rückstand. St. Paulis Standardspezialist Justin Plautz schlug einen Freistoß aus dem Halbfeld auf den zweiten Pfosten, wo ein weiterer Hamburger den Ball zurück ins Zentrum legte und Mika Stuhlmacher das 1:0 für die Kiezkicker besorgte. „Da waren wir nicht eng genug an den Männern“, monierte Eintrachts Trainer Olufemi Smith.
Auf der anderen Seite staunte St. Paulis Defensive nicht schlecht, als Linksverteidiger Rico Bork bei seinem Comeback eindrucksvoll bewies, seinen Fußbruch überwunden zu haben. Aus 30 Metern jagte er einen abgefälschten Freistoß zum Ausgleich und aus 25 Metern einen Distanzschuss zur Führung in die Maschen (16., 31.). Das 2:1 hielt jedoch nur sieben Minuten, denn Justin Plautz trat wieder auf den Plan. Einen Freistoß aus 18 Metern schoss er flach unter der hochspringenden Mauer durch zum 2:2 ins Netz (38.). „Das hat er clever gemacht“, fand Smith. „Wir sind im Trainerteam eigentlich keine Fans davon, einen Spieler hinter die Mauer zu legen, weil er dann zu lange passiv aus dem Spiel genommen ist. Nun haben wir die Quittung dafür bekommen und werden im Trainerteam diskutieren, ob wir da etwas ändern.“
Nicht mehr allzu viel ändern muss dafür Eintrachts neuer Stürmer Jan-Pelle Hoppe (22), den die Eintracht kürzlich vom Nordost-Regionalligisten Berliner FC Dynamo verpflichtet hat. Seine ersten 45 Minuten im Dress der Eintracht machten Lust auf mehr. Nur ein Tor gelang ihm nicht. Bei einer guten Chance vor der Pause fehlte Hoppe das Abschlussglück. Der Ball rauschte knapp vorbei (43.). „Jan-Pelle hat sich gut bewegt. Er war in die Kombinationen eingebunden und hat einen sehr ordentlichen Auftritt hingelegt“, sagte Smith.
Auch Hoppe, der sich selbst als „spielenden Stürmer“ beschreibt, war nach seinen ersten zwei Trainingseinheiten zufrieden. „Die Abstimmung kann noch nicht komplett da sein. Aber durch solche Spiele lernen die Mannschaft und ich uns besser kennen. Mir hat es viel Spaß gemacht“, sagte Hoppe und vermittelte das Gefühl, sich bei seinem neuen Team sichtlich wohl zu fühlen.
Ein Gefühl, welches Jan Lüneburg (31) schon seit neun Jahren bei der Eintracht spürt. „Lüne“ besetzte im 4-3-3 zur zweiten Halbzeit für Hoppe die Neunerposition als zentrale Sturmspitze – und wieder einmal entschied er die Partie. Erst köpfte Lüneburg eine Flanke von Elias Saad zum 3:2 ein (53.), um nur vier Minuten später nach einer Hereingabe von Jordan Brown zwei Gegenspieler durch seine Präsenz im Strafraum zu binden, die daher Dane Kummerfeld am langen Pfosten vergaßen, der volley zum 4:2 traf (57.).
Fortan geriet der Sieg nicht mehr in Gefahr. „Lünes Art im Strafraum ist unnachahmlich. Das hat er hervorragend gemacht“, spendete Smith ein Sonderlob. Ein zweites hinterher bekam Bork für „seine zwei wirklich wunderbaren Tore“. Auch insgesamt quittierte Smith – abzüglich der schon erwähnten Schwächen bei Standards – die 90 Minuten mit viel Wohlgefallen. „Besonders offensiv war das sehr gut von uns. Wir waren sehr aktiv, hatten viele gute Kombinationen drin, haben uns Torchancen erspielt und vier Treffer erzielt“, so Smith. Die Eintracht sei nun „gut vorbereitet auf den Punktspielstart am nächsten Sonntag gegen Holstein Kiel II. Da wollen wir mit einem Sieg die Minimalchance auf die Qualifikation für die Meisterrunde am Leben erhalten.“
FC St. Pauli II – Eintracht Norderstedt 2:4 (2:2). Tore: 1:0 Mika Stuhlmacher (3.), 1:1, 1:2 Rico Bork (16., 31.), 2:2 Justin Plautz (38.), 2:3 Jan Lüneburg (53.), 2:4 Dane Kummerfeld (57.).